Ehemalige politische Gefangene, die während des Kommunismus in
Straflagern interniert waren, haben vor dem wachsenden Einfluss der
Kommunistischen Partei in Tschechien gewarnt. Bei einer
Gedenkveranstaltung im westböhmischen Jachymov/Joachimsthal, wo sich in
den 1950er Jahren eines der berüchtigtesten Arbeitslager befand,
kritisierten sie am Samstag Regierung und Parlament dafür, dass das
Leid der politischen Gefangenen von damals bis heute nicht ausreichend
gewürdigt werden. An der Veranstaltung nahm auch Senatspräsident
Premysl Sobotka (ODS) teil. Er bezeichnete es als alarmierend, dass
einige Kommunisten heute das Leid, das Tausende in den Arbeitslagern
erlebt hätten, in Frage stellen und dass die regierenden
Sozialdemokraten im Abgeordnetenhaus de facto mit den Kommunisten
gemeinsam regieren.