Krankenhäuser, die bei Lieferanten aus dem
Medikamenten-Großhandelsverband AVEL verschuldet sind, werden auch nach
dem vom Verband angedrohten Lieferstopp weiter mit Arzneimitteln
beliefert werden. Das kündigte Gesundheitsminister David Rath am
Donnerstag nach Gesprächen mit den Leitern von betroffenen Kliniken an.
Die Versorgung werde ein anderer tschechischer Distribuent übernehmen,
so Rath, der den Handelsverband zugleich der Erpressung beschuldigte.
Der Verband hatte eine Finanzgarantie von Finanzminister Bohuslav
Sobotka gefordert und angekündigt, andernfalls binnen zweier Wochen die
Lieferungen an verschuldete Krankenhäuser einzustellen. Sobotka hatte
dies abgelehnt. Insgesamt belaufen sich die Schulden der tschechischen
Krankenhäuser für Medikamente auf rund 2,5 Mrd. Kronen, das sind etwa
83 Mio. Euro.