Mit einem Aufruf an die Staaten der Europäischen Union, sich mehr im
Irak zu engagieren, ist in Prag am Sonntag eine umstrittene Konferenz
über den Irak zu Ende gegangen. Die Teilnehmer kritisierten zugleich
die US-amerikanische Verwaltung im Irak, die ihrer Meinung nach nicht
in der Lage sei, die bedrohliche Lage in dem Land zu lösen. An der
Konferenz in Prag hatten irakische, im Exil lebende Wissenschaftler und
Journalisten sowie tschechische linksgerichtete Politiker und Experten
für den Nahen Osten teilgenommen. Ursprünglich sollte die Konferenz im
tschechischen Abgeordnetenhaus stattfinden. Nachdem das Tschechische
Fernsehen aber berichtet hatte, dass angeblich auch Anhänger von Saddam
Hussein an der Veranstaltung teilnehmen, war sie auf Druck der
konservativen demokratischen Bürgerpartei aus den Parlamentsräumen
verbannt worden.