Die Europäische Kommission hat den Aufruf der Tschechischen Republik und
fünf weiterer ehemaliger Staaten des Ostblocks abgelehnt, zügig ein
Gesetz auszuarbeiten, das die Leugnung kommunistischer Verbrechen ahndet.
Darüber informiert der Server Euractiv. Die EU-Kommission stützt sich zur
Begründung auf einen Bericht des spanischen Politologen Carlos Closa
Monter. Danach sei die Haltung der früheren kommunistischen Staaten
gegenüber den Verbrechen totalitärer Regime zu unterschiedlich; darüber
hinaus habe bisher kein Gericht in diesen Ländern ein Urteil über die
Leugnung kommunistischer Verbrechen gesprochen. Der tschechische
Außenminister Schwarzenberg sagt, er habe mit einer solchen Entscheidung
gerechnet. Mit der Initiative habe man jedoch darauf aufmerksam machen
wollen, dass die Opfer kommunistischer Regime zu oft in Vergessenheit
gerieten, so Schwarzenberg.
Tschechien, Bulgarien, Ungarn, Lettland, Litauen und Rumäniens hatten
letzte Woche die Europäische Kommission in einem Schreiben aufgefordert,
ein europaweites Verbot zur Leugnung der Verbrechen des Kommunismus
auszusprechen.