Nach dem Auftauchen dioxinverseuchter Lebensmittel in einigen deutschen
Bundesländern fordert die tschechische Landwirtschaftskammer ein
Importverbot für Eier und Schweinefleisch aus Deutschland. Es sei zurzeit
nicht sichergestellt, dass derartige Produkte für tschechische Konsumenten
unbedenklich seien, so Kammerpräsident Jan Veleba. Vertreter der
Geflügel- und Schweinezuchtbetriebe fordern zumindest eine Kontrolle jeder
einzelnen Lebensmittellieferung aus Deutschland. Die staatliche
Veterinärbehörde (SVS) betont, ein Importverbot und Kontrollen an den
Grenzen stünden im Widerspruch zum EU-Recht. Derartige Maßnahmen könne
nur die Europäische Kommission beschließen, so ein Behördensprecher.
Im Dioxin-Skandal sind im schlimmsten Fall bis zu 150 000 Tonnen
Tierfutter in Deutschland mit dem krebserregenden Gift verseucht worden.
Die Bundesregierung geht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur
dpa davon aus, dass bis zu 3000 Tonnen Fett mit der hochgiftigen Substanz
dem Futter von Legehennen, Mastgeflügel und Schweinen beigemischt wurde.
Weiter unklar ist, woher das Dioxin in dem Zusatzfett für Tierfutter
stammte und welche Massen an Eiern, Geflügel- und Schweinefleisch belastet
sind. Mehr als 1000 landwirtschaftliche Betriebe sind inzwischen gesperrt.