Die tschechische Agrarkammer hat die großen Fleischproduzenten und
Schlachthöfe im Land aufgerufen, kein Schweinefleisch aus Deutschland zu
kaufen. Wegen der sinkenden Nachfrage in Deutschland versuchten die
dortigen Produzenten ihr Fleisch im Ausland abzusetzen, hieß es. Auf diese
Weise könnte aber auch Dioxin-verseuchtes Fleisch nach Tschechien
gelangen, warnte der Leiter des Verbandes der tschechischen
Schweinezüchter, Jan Stibal am Dienstag. Immer noch unklar ist, wie viel
kontaminiertes Fleisch bereits nach Tschechien importiert wurde. Monatlich
würden 17.000 Tonnen Schweinefleisch aus dem Ausland importiert, merkte
der Agrarkammervorsitzende Jan Veleba an. Und Dioxin sei seit März 2010
unter die Futtermittel gelangt.
Die tschechischen Behörden hätten alle Schritte unternommen, die ihnen
die europäischen Gesetze ermöglichen, reagierte ein Sprecher des
Staatlichen Veterinäramtes. Bisher sei keine Überschreitung der
Dioxin-Werte bei Fleisch- oder Eierimporten nachgewiesen worden, so der
Sprecher.