Über die Ergänzung des Lissabon-Vertrags um den Euro-Rettungsschirm wird
in Tschechien das Parlament entscheiden. Zudem müsse auch der Präsident
der Vertragsänderung zustimmen, sagte Premier Petr Nečas am Donnerstag
vor Journalisten im Anschluss an sein Treffen mit Präsident Václav Klaus
und Außenminister Karel Schwarzenberg. Zu den Änderungen im EU-Vertrag
wolle er ebenso einen Konsens mit den oppositionellen Sozialdemokraten
herstellen, ergänzte Nečas.
Die Debatte über das tschechische Vorgehen bei der Ratifizierung des
Zusatzes zum Lissabon-Vertrag sei das Kernthema der Unterredung zwischen
Klaus, Schwarzenberg und ihm auf der Prager Burg gewesen. Aus der
Diskussion sei aber nicht hervorgegangen, welche Position Präsident Klaus
in dieser Sache beziehen werde, schilderte Nečas.
Der Euro-Rettungsschirm EFSF soll die EU vor künftigen Finanzkrisen
schützen. Schon früher hatte die Regierung Nečas entschieden, dass
Tschechien in den Rettungsfonds nichts einzahlen werde. Zumindest solange
nicht, bis man selbst den Euro als Währungsmittel eingeführt habe. Einer
früheren Äußerung des Premiers zufolge aber werde Tschechien die
Installierung des EU-Rettungsschirms als Schutzmechanismus unterstützen.
Dafür müssen neben der Regierung nun aber auch das Abgeordnetenhaus, der
Senat und der Präsident ihre Zustimmung zur Änderung des
Lissabon-Vertrages geben.