Gesundheitsminister Heger will erst wieder an den Verhandlungstisch mit
den Ärztegewerkschaften zurückkehren, wenn diese die Krankenhausärzte
aufrufen, ihre Kündigungen zurückzuziehen. Zugleich sollten die
Gewerkschaften bestätigen, dass die vom Gesundheitsministerium angebotene
Erhöhung der Ärztegehälter ausreichend sei, sagte Heger am Sonntag in
einer Talkshow des Tschechischen Fernsehens. Laut einem Vorstandsmitglied
der Ärztegewerkschaften haben die Gewerkschafter jedoch derzeit kein
Mandat zu weiteren Kompromissen. Das Mandat könne nur in einer
Urabstimmung geändert werden.
Der Gesundheitsminister hat angeboten, in diesem Jahr umgerechnet
insgesamt 80 Millionen Euro zusätzlich für den Krankenhaussektor
bereitzustellen. Davon sollen drei Viertel für die Aufbesserung
Ärztegehälter dienen und ein Viertel für die Gehälter von
Krankenschwestern und weiteren Beschäftigten im Gesundheitswesen. Am
Samstag hatte der Präsident der Ärztekammer, Milan Kubek, die
Gehaltserhöhungen für die Krankenhausärzte als unzureichend bezeichnet.
Er rief alle Ärzte auf, sich der Gewerkschaftskampagne „Danke, wir
gehen“ anzuschließen. Im Rahmen der Kampagne, die sich gegen niedrige
Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen richtet, haben bisher 3800
Krankenhausärzte ihre Kündigung eingereicht. Weiter droht deswegen ein
Exodus des medizinischen Personals aus den Kliniken zum 1. März.