Der tschechische Ex-Präsident und Schriftsteller Václav Havel hat mehr
Einsatz für die Menschenrechte gefordert. Das Geschehen in Ägypten und
der arabischen Welt habe gezeigt, dass Menschen in vielen Ländern der Welt
bereit seien, für universelle Werte zu kämpfen, sagte Havel am Dienstag
zum Auftakt einer Konferenz in Prag. Das Argument, lokale Traditionen und
Bräuche machten die Einführung der Demokratie nach westlichem Vorbild
unmöglich, sei „einfach fehl am Platz“, so Havel. In der Ära von
Globalisierung und Informationsrevolution könne doch ohnehin jeder alles
über jeden in Erfahrung bringen. Es sei paradox, dass trotz zunehmender
Vernetzung viel zu oft wirtschaftliche und praktische Interessen über die
Sache der Menschenrechte gestellt würden, sagte der frühere Dissident.