Bereits ab dem kommenden Jahr soll es in Tschechien einen einheitlichen
Mehrwertsteuersatz von 20 Prozent geben. Darauf haben sich am Donnerstag
die zuständigen Minister der Koalitionsparteien geeinigt. Lediglich für
Grundnahrungsmittel wie Milch, Brot, Kartoffeln, Fisch und Gemüse sowie
Diabetikerprodukte soll weiterhin der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von
zehn Prozent gelten. Der ermäßigte Mehrwertsteuersatz gilt derzeit noch
für Medikamente, Hotelübernachtungen, Bücher, den öffentlichen
Nahverkehr, für Kultur sowie Sozialdienste. Familien mit Kindern sollen
als Ausgleich zur Erhöhung der Mehrwertsteuer Steuervergünstigungen
gewährt werden, gab die Partei der Öffentlichen Angelegenheiten am
Freitag in Prag bekannt. Nach Angaben von Arbeits- und Sozialminister
Drábek nimmt der Staat durch die Vereinheitlichung der Mehrwertsteuer
umgerechnet bis zu 2,4 Milliarden Euro ein. Die oppositionellen
Sozialdemokraten haben sich bereits in der vergangenen Woche gegen diesen
Schritt ausgesprochen und angekündigt, im Falle eines Regierungswechsels
wieder einen ermäßigten Mehrwertsteuersatz einzuführen.