Der tschechische Gewerkschaftsdachverband (ČKMOS) hat die von der
Regierung Nečas geplante Einführung des einheitlichen
Mehrwertsteuersatzes von 20 Prozent scharf kritisiert. Der zudem geplanten
Rentenreform stehe man durchaus positiv gegenüber, deren Finanzierung
mittels der erhöhten Mehrwertsteuer und eines kapitalgedeckten Fonds aber
lehne man ab, erklärten die Gewerkschafter am Samstag auf einem Treffen in
Prag, an dem rund 1100 Mitglieder des Verbandes teilnahmen. Das neue
Rentensystem, bei dem die Sozialversicherungszahler noch eine
Zusatzversicherung abschließen sollen, sei eine Belastung vor allem für
die ärmeren Menschen. Vielen würde bei dieser erhöhten Rentenvorsorge
kaum noch Geld zum Leben bleiben, monierten die Gewerkschafter.
Gewerkschaftschef Jaroslav Zavadil gab bekannt, dass die Gewerkschafter mit
dem Ende des Treffens zugleich die Kampagne „Öffnet eure Augen“
starten werden, in der auf alle Probleme, die die Rentenreform in sich
birgt, aufmerksam gemacht werde. Diese Kampagne werde in den nächsten
Tagen und Wochen noch medial hochgefahren, das Motto der Kampagne wird auch
auf großen Schautafeln und im sozialen Netzwerk Facebook zu sehen sein, so
Zavadil.