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Im Oktober müsse man zusammen mit der Vereinheitlichung des Mehrwertsteuersatzes auf 20 Prozent auch Renten außerordentlich valorisieren sowie das Lebensminimum den steuerlichen Freibetrag für Kinder erhöhen. Im Tschechischen Fernsehen sagte dies am Sonntag der Minister für Arbeit und Soziales, Jaromír Drábek (TOP 09). Dadurch würden die Folgen der Mehrwertsteuererhöhung für Rentner und Familien mit Kindern kompensiert.

Der beste Film des Jahres 2010 ist der Streifen Pouta (Die Fesseln) des Regisseurs Radim Špaček. Das düstere Drama aus der Zeit der kommunistischen Totalität gewann fünf Preise des „Tschechischen Löwen“, u. a. in den Kategorien Regie, Drehbuch, Kamera und Leistung in der männlichen Hauptrolle. Die Löwen-Statue für langjährige Leistung für die tschechische Filmkunst ging an den Drehbuchautor Zdeněk Svěrák.

Die Partei der Öffentlichen Angelegenheiten wird die Rentenreform nicht unterstützen, sollten die Koalitionspartner die Gründe für die Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes vor der Öffentlichkeit nicht ausreichend erklären. So äußerte sich der Haushaltsexperte und Abgeordnete der Partei, Michal Babák, in einem Diskussionsprogramm des Tschechischen Fernsehens am Sonntag. Die Chefin der Abgeordnetenfraktion der Partei der Öffentlichen Angelegenheiten Kristýna Kočí führte allerdings in Reaktion auf diese Aussage an, es handle sich um keinen Standpunkt der Abgeordnetenfraktion und die Vereinbarung der Koalition sei weiterhin gültig. Auch sie ebenso wie der Verkehrsminister Vít Bárta von der Partei der Öffentlichen Sachen sind jedoch der Meinung, dass die Koalition die Erhöhung der Mehrwertsteuer vor der Öffentlichkeit nicht ausreichend erklärt und verteidigt habe.

Nur 15 Prozent der Tschechen sind mit der Einführung der Euro-Währung einverstanden. Drei Viertel der Tschechen sind gegen den Beitritt Tschechiens zur Eurozone, 57 Prozent sprechen sich sogar stark dagegen aus. Eine entsprechende Untersuchung wurde Mitte Januar von der Gesellschaft Médea Research durchgeführt. Ihr Direktor Jan Matějka führte zu den Ergebnissen an, die sinkende Unterstützung für den Euro könne Finanzprobleme einiger Länder der Eurozone widerspiegeln. Die Tschechische Republik hat bisher keinen Termin für die Annahme des Euros festgelegt.

Der vierzigste Geburtstag des Blattes Listy (Blätter) wird in der kommenden Woche im tschechischen Senat gefeiert. Das Blatt begann 1971 in Rom als „Zeitschrift der tschechoslowakischen sozialistischen Opposition“ zu erscheinen. Ihr Begründer war Jiří Pelikán, der in den 60er Jahren Direktor des Tschechoslowakischen Fernsehens und ein führender Repräsentant des Demokratisierungsprozesses von 1968 war. In der Zeitschrift wurden Beiträge von Václav Havel, Ludvík Vaculík, Josef Škvorecký, Petr Pithart und weiteren veröffentlicht. Es war eines der bedeutendsten tschechischen Exilblätter, die auch nach 1989 nicht eingegangen sind. Zurzeit wird Listy in Olomouc / Olmütz als Zeitschrift für Kultur und Dialog herausgegeben.

Die Tschechische Philharmonie reist an diesem Sonntag zu ihrer 22. Tournee nach Japan ab. Das führende tschechische Orchester gab seit 1959 über 300 Konzerte in mehr als 90 Städten Japans. Unter der Leitung des südkoreanischen Dirigenten Myung-Whun Chung wird die Philharmonie in den kommenden zwei Wochen in berühmtnen Konzertsälen u. a. in Tokio, Osaka, Nagoya und Hiroschima spielen.

Während die Tennisspieler Kasachstans im Davis Cup gegen Tschechien spielten, haben Diebe ihre Hotelzimmer geplündert. Die Tat in der tschechischen Stadt Ostrava (Ostrau) sei am Samstagabend bemerkt worden, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag der Nachrichtenagentur CTK. Neben den Tennisspielern seien auch tschechische Organisatoren des Wettkampfs bestohlen worden. Die Täter erbeuteten unter anderem Notebooks, Bargeld und andere Wertsachen im Gesamtwert von umgerechnet etwa 17 000 Euro. Die Leitung des Hotels in Ostrava verdächtigte einen Hotelgast der Tat.

Der tschechische Athlet Roman Šebrle hat bei der Halleneuropameisterschaft in Paris Bronze im Siebenkampf geholt. Der 36jährige Mehrkämpfer wiederholte somit seine Platzierung vom letzten Championat in Torino und gewann seine sechste Medaille bei Halleneuropameisterschaften.

Mehrere hundert Leute haben am Samstag im Zentrum Prags gegen die von der Regierung vorbereitete Rentenreform demonstriert. Nach der Initiative ProAlt, die die Protestkundgebung organisierte, werde die Reform das Lebensniveau der meisten Bürger Tschechiens verschlechtern. Die Redner kritisierten das Koalitionskabinett von Petr Nečas und bezeichneten es als ungerecht und asozial. Nach den Reden begaben sich die Demonstranten vor den Regierungssitz, wo die Protestkundgebung nach etwa zwei Stunden beendet wurde. Die Veranstaltung wurde von den oppositionellen Sozialdemokraten und Gewerkschaften unterstützt. Unter den Teilnehmern waren u. a. der Ex-Eurokommissar Vladimír Špidla und der amtierende Parteichef der Sozialdemokraten Bohuslav Sobotka.

Die Regierungskoalition hat am vergangenen Mittwoch die Vereinheitlichung des Mehrwertsteuersatzes auf 20 Prozent verabschiedet. Die höhere Mehrwertsteuer soll beim Start einer Rentenreform verhelfen, die u. a. freiwilliges Sparen in Privatfonds vorsieht.

Das Ministerium für Arbeit und Soziales plant Änderungen in den Bedingungen für die Arbeitslosenunterstützung. Nach dem geltenden Gesetz hat ein Arbeitsloser Anspruch auf Unterstützung, falls er im Laufe der letzten drei Jahre insgesamt zwölf Monate gearbeitet hat. Der neuen Regelung nach muss er jene zwölf Monate innerhalb von nur zwei Jahren gearbeitet haben. Ziel der Änderung sei es, Arbeitslose zu mehr Aktivität bei der Suche nach einem Job zu motivieren, steht im Bericht des Ministeriums.