Als ein weiterhin sehr großes Problem in Tschechien bezeichnet die
Polizei die illegale Herstellung von Pervitin. Im vergangenen Jahr haben
Polizisten und Zöllner hierzulande 307 Laboratorien zur Herstellung des
hochwirksamen Stimulansmittels entdeckt, gab der Direktor der Nationalen
Antidrogen-Zentrale (NPC), Jakub Frydrych, am Donnerstag in Prag bekannt.
Das sei zwar ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr, auf der anderen
Seite aber ist die Zahl der illegalen Hanfzüchtungen stark gestiegen,
ergänzte Frydrych. Im vorigen Jahr haben die Ordnungshüter 145 große
Hanfanbau-Flächen entdeckt, im Jahr 2009 waren es dagegen „nur“ 84
Anbauflächen gewesen.
Immer mehr Drogenkonsumenten aus Deutschland fahren zudem nach Tschechien,
um sich dort Aufputschmittel und Cannabis zu beschaffen. Sie kauften
wiederholt Metaamphetamine und Dutzende Gramm Marihuana in geringen Mengen
ein, sagte Frydrych. Dieser Drogentourismus werde vor allem in Nordböhmen
mehr und mehr zum Problem, sagte der Drogenfahnder. Um die Aufputschmittel
in illegalen Drogenküchen herzustellen, würden aus Deutschland wiederum
in großen Mengen frei erhältliche Medikamente mit dem Inhaltsstoff
Pseudoephedrin über die Grenze geschmuggelt.