Die Errichtung einer Flugverbotszone über Libyen würde nach Meinung von
Präsident Václav Klaus faktisch einen Krieg bedeuten. Der tschechische
Staatspräsident ist zudem davon überzeugt, dass es unmöglich ist, sich
hinter einem Mandat des Uno-Sicherheitsrates zu verstecken. Das sagte Klaus
vor dem EU-Sondergipfel, der sich in Brüssel mit der Lage in Libyen
befasst. Die tschechische Regierung schrieb im Mandat, das sie für die
Verhandlungen von Klaus in Brüssel ausarbeitete, sie lehne jeglichen
Militäreingriff in Libyen ab. Das Kabinett fügte hinzu, weitere Schritte
in Libyen dürften nur mit der Zustimmung des Uno-Sicherheitsrates
unternommen werden. Präsident Klaus bezeichnete den Sondergipfel der EU
als richtig, den Entwurf der ausgearbeiteten Erklärung hält er jedoch
für sehr allgemein. Der tschechische Präsident lehnte es ab, die libysche
Opposition anzuerkennen.
Ähnlich äußerte sich in den vergangenen Tagen auch der tschechische
Außenminister Karel Schwarzenberg. Die Entwicklung in Libyen rufe
Misstrauen hervor, auch was die Oppositionskräfte anbelangt, sagte der
Außenminister. Er machte darauf aufmerksam, dass zwei führende
Oppositionsvertreter ehemalige Minister Gaddafis sind.