Der tschechische Präsident Václav Klaus hat am Freitag auf der Prager
Burg den israelischen Premier Benjamin Netanjahu empfangen. Daraufhin ist
Netanjahu aus Tschechischen abgereist. Der streng bewachte Aufenthalt von
Netanjahu in Prag hat historische Bedeutung, denn es ist der erste
Tschechien-Besuch eines israelischen Premiers in der Geschichte überhaupt.
Am Freitagnachmittag haben sich einige Duzend Kritiker der Schritte
Israels gegen Palästina im Zentrum Prags versammelt und eine Vertiefung
der „militärisch-technischen“ Zusammenarbeit zwischen Tschechien und
Israel kritisiert. Ihnen gegenüber stellten sich ebenso einige Duzend
Anhänger Israels.
Am Donnerstag ist Netanjahu zu Gesprächen mit seinem tschechischen
Amtskollegen Petr Nečas zusammengetroffen. Die Regierungschefs
verhandelten vor allem über die Zusammenarbeit beider Länder im Bereich
Wissenschaft und Forschung. Nečas würdigte Israel als ein Land mit einer
überaus innovativen Wirtschaft, die für Tschechien sehr stimulierend sei.
In Prag verfolge man besonders das israelische Programm „technologische
Inkubatoren“, auf dem man die beiderseitige Zusammenarbeit gern
intensivieren würde, so Nečas.
Beide Ministerpräsidenten sprachen des Weiteren über die wirtschaftliche
und militärische Zusammenarbeit. Netanjahu bedankte sich bei Nečas für
dessen kontinuierliche Unterstützung in Sicherheitsfragen. Er führte an,
dass ein neu entwickeltes Raketenabwehrsystem in Israel erstmals zwei
Geschosse abgefangen hat. Er wolle aber bei seiner Bevölkerung keine
falschen Hoffnungen wecken, denn das System „Iron Dome“ könne nicht
jede Rakete und jedes Projektil abfangen, sagte Netanjahu.