Nachrichten | Alle Artikel

Der ungarische Staatspräsident Pál Schmitt hat zum Abschluss seiner offiziellen Visite in Tschechien am Freitag die mittelböhmische Stadt Mělník besucht. Mit dem Stadtrat in Mělník vereinbarte Schmitt bei dieser Gelegenheit die Zusammenarbeit mit der ungarischen Stadt Tókaj. Die beiden Städte verbindet deren Weinbautradition. Die Städtepartnerschaft werde man binnen zwei Monate abschließen, sagte der Bürgermeister von Mělník, Ctirad Mikeš. In Mělník wollte Schmitt die Skulptur vom ungarischen Bildhauer András Beck sehen, die Jan Palach darstellt. Ungarn verbindet mit Mělník eben Bildhauer Beck, der 1969 die Statue schuf. Seit 2009 steht sie im Jungmann-Park in Mělník. Vor der Skulptur ehrte Schmitt das Andenken von Jan Palach und vom ungarischen Lehrling Sándor Bauer, der sich - durch Palach inspiriert - im Januar 1969 in Budapest aus Protest gegen die sowjetische Okkupation verbrannte. Pál Schmitt beendete mit der Visite in Mělník seinen zweitägigen offiziellen Besuch in Tschechien.

Die Regierung will im Juni die Vertrauensfrage im Abgeordnetenhaus stellen. Dies solle zusammen mit der Abstimmung über einen Teil der Rentenreform stattfinden, und zwar mit dem, der das Gesundheitswesen und die Sozialausgaben betrifft, sagte Premier Petr Nečas in der Freitag-Ausgabe von Hospodářské noviny. Der zweite Pfeiler der Reform, d. h. die Steuern, sowie die Hochschulreform sollten Ende dieses beziehungsweise Anfang kommenden Jahres behandelt werden. Es wird angenommen, dass die Reformen im Jahr 2013 in Kraft treten.

Die von der jetzigen Koalitionsregierung vorbereiteten Reformen werden von der Mehrheit der tschechischen Bevölkerung nicht unterstützt. Aus der aktuellen Umfrage, die von der Agentur Stem durchgeführt wurde, geht hervor, dass nur zwei Prozent der Bevölkerung den Reformen ohne Einwände zustimmen. Ein Drittel der Bewohner unterstützt die Reformen, aber mit bestimmten Vorbehalten. Ein Fünftel der Befragten sprach sich grundsätzlich gegen die Reformen aus. Die größten Kritiker der Regierung sind die Wähler der Kommunisten und der Sozialdemokraten sowie Menschen mit niedriger Bildung. Die Daten wurden am Freitag veröffentlicht.

Die oppositionellen Sozialdemokraten (ČSSD) wollen die Kosten für die Wahlkampagne der politischen Parteien einschränken. Die ČSSD schlägt vor, eine Maximalsumme für die Ausgaben für die Kampagne einzuführen. Mit dem Entwurf des zuständigen Gesetzes wollen die Sozialdemokraten die weiteren Parlamentsparteien bekannt machen. Spätestens während der Sommerferien sollen sie den novellierten Gesetzentwurf dem Senat vorlegen. Das teilte der Parteichef der ČSSD Bohuslav Sobotka am Freitag nach der Tagung des Parteigremiums mit. Nach den Vorstellungen der ČSSD dürften die Parteien im Jahr der Abgeordnetenhauswahlen höchstens 80 Millionen Kronen (3,2 Millionen Euro) verbrauchen. In die Summe würde man die Mietskosten sowie die Gehälter der Mitarbeiter nicht mit einberechnen.

Der Sprengstoffhersteller Explosia in Pardubice, wo am Mittwoch das Nitroglyzerin explodierte, nahm am Freitag die Produktion wieder auf. Seit dem Unglück werden vier Menschen vermisst, neun Menschen wurden bei der Explosion verletzt. Jede dritte Stunde tagt der Krisenstab der Firma und informiert danach die Mitarbeiter des Unternehmens im Stadtfunk und im Internet. Die Mitarbeiter dürfen nicht mit den Medien sprechen.

Die Polizei bestätigte am Freitag, dass sie nach der Explosion in der Firma Explosia in Pardubice am Mittwoch sterbliche Überreste fand. Nach der Obduktion soll dem Chef der Kreispolizei Malíř zufolge klar sein, ob die sterblichen Überreste einem oder mehreren Menschen gehörten.

Explosia ist weltweit bekannt für den Plastiksprengstoff Semtex, der in den 1980er Jahren wiederholt in die Hände von Terroristen fiel und beim Lockerbie-Anschlag verwendet wurde. Das Unternehmen stellt zahlreiche Sprengstoffe für zivile und militärische Zwecke her.

Der Rat des Verbands tschechischer Städte und Gemeinden (SMO) lehnt eine Direktwahl der Bürgermeister ab. Darauf einigten sich 80 Bürgermeister, die Mitglieder des Rats sind, am Freitag auf ihrer Tagung in Westböhmen. Während das Innenministerium Ende März bekannt gab, dass die Einführung direkter Wahl der Bürgermeister von zwei Dritteln der Gemeinden unterstützt wird, ließ der Verband seine eigene Umfrage durchführen, die mit dem Resultat endete, dass 60 bis 70 Prozent der Bürgermeister die Direktwahl ablehnen. Mit der Verankerung der Direktwahl rechnet das Innenministerium im neuen Wahlkodex für Gemeinden, wo kein Gemeinderat gewählt wird.

Am internationalen Zeichnungswettbewerb für Kinder „Lidice“ nahm in diesem Jahr eine Rekordzahl von Kindern teil. Die Veranstalter erhielten insgesamt 25.400 künstlerische Arbeiten aus 65 Ländern, darunter aus Äthiopien, Bangladesh, China, Djibuti oder der Mongolei. Der Wettbewerb fand in diesem Jahr zum 39. Mal statt, diesmal unter dem Motto „Hier wohne ich, das bin ich“. Die Leiterin der Galerie Lidice, Ivona Kasalická, erklärte, etwa 1300 von den zugeschickten Kunstwerken werde man in der Galerie ausstellen. Der Wettbewerb wird seit 1967 aus Anlass des Gedenkens an die Kinderopfer des nationalsozialistischen Massenmordes im Jahre 1942 veranstaltet.

Mit der Vorführung des neuen Films „Czech Made Man“ vom tschechischen Regisseur Tomáš Řehořek gingen die 18. Europäischen Filmtage am Donnerstag in Prag zu Ende. Die Hauptrolle in der schwarzen Komödie spielt Jan Budař. Während der Filmtage wurden in Prag etwa 40 Filme aus 25 Ländern gezeigt. Die Europäischen Filmtage gehen im mährischen Brünn weiter.

Die Sesselbahn auf den höchsten tschechischen Berg Sněžka / Schneekoppe wurde an diesem Freitag nach einer regelmäßigen Frühlingsunterhaltung wieder in Betrieb gesetzt. Die Seilbahn aus dem Jahr 1949 hat somit ihre 63. Saison eröffnet, die der Voraussetzung nach ihre letzte sein sollte. Der Stadtrat in Pec pod Sněžkou plant nämlich den Aufbau einer neuen Sesselbahn. Da sich jedoch das Auswahlverfahren verzögert, wird die alte Seilbahn wahrscheinlich noch im kommenden Jahr Touristen fahren.

Die tschechische Eishockeynationalmannschaft hat im ersten Spiel der Tschechischen Eishockeyspiele am Donnerstag in Brünn das Team Finnlands mit 2:1 besiegt. In der tschechischen Nationalmannschaft spielten vor der bevorstehenden WM auch Jaromír Jágr und einige Spieler von der NHL. Tore schossen Tomáš Rolinek und Roman Červenka. Im zweiten Spiel der Euro Hockey-Tour-Serie werden die tschechischen Eishockeyspieler am Samstag gegen das Team Russlands spielen.