Der tschechische Senat hat am Mittwoch das Nationale Reformprogramm
abgelehnt, das auf die so genannte Strategie Europa 2020 der EU
zugeschnitten ist und Ende April vom Kabinett gebilligt wurde. Die
oppositionellen Sozialdemokraten, die über die Mehrheit im Senat
verfügen, haben das Regierungskonzept scharf kritisiert und der Regierung
vorgeworfen, sich darauf mit der Opposition und mit Gewerkschaften nicht
geeinigt zu haben. Auf Initiative des Senatsvorsitzenden Milan Štěch
wurde eine dreiseitige ablehnende Stellungnahme verabschiedet, die der
EU-Kommission überreicht werden soll. Darin wird unter anderem
festgestellt, dass das Nationale Reformprogramm ein erweitertes Programm
des Kabinetts Nečas darstelle, das im Zeichen der Korruptionsskandale und
ungeklärten Finanzmachenschaften regiere.