Gegen den Leiter des Böhmerwald-Nationalparks, Jan Stráský, wurde
Strafanzeige erstattet. Die Anzeige hat am Freitag der Pilsener
Jurastudent
Martin Marek gemacht, der Stráský des Amtsmissbrauchs und der
Umweltgefährdung bezichtigt. Nur wenige Stunden zuvor hatte der
Nationalpark-Leiter zugegeben, im Kampf gegen den Borkenkäfer auch die
Verwendung von Pestiziden angewiesen zu haben. Zuerst hatte er eine Schuld
an dem Aufstellen von chemischen Fallen im Nationalparkgebiet
zurückgewiesen und behauptet, dies sei ohne sein Wissen geschehen, Als
Quittung dafür hat Stráský seinen Stellvertreter Tomáš Hlavatý
abberufen, obwohl Abteilungsleiter Hlavatý die Verwendung des chemischen
Gifts abgelehnt hatte.
Vergangene Woche hatte Umweltminister Chalupa jegliche Verwendung von
Pestiziden im Nationalpark, auch bei der Bekämpfung des Borkenkäfers,
untersagt. Mitarbeiter der Umweltorganisation Hnutí Duha (Bewegung
Regenbogen) hatten bei Kontrollgängen aber entlang der Wege im
Nationalpark Hunderte chemische Fallen entdeckt, wie ein Fachmann von
Hnutí Duha am Donnerstag informiert hatte. Der Umweltverband hat die
Sache
deswegen der Tschechischen Umweltinspektion übergeben.