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Bei der Einhaltung der Hygiene-Prinzipien braucht man nach Worten des tschechischen Chefepidemiologen Michael Vít die EHEC-Infektion nicht zu befürchten. Vít erklärte am Mittwoch gegenüber der Presseagentur ČTK, er konsultiere die Situation jeden Tag mit dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten in Stockholm. Vít zufolge werden vorläufig keine Sondermaßnahmen im Zusammenhang mit der EHEC-Infektion getroffen. Die tschechische Hygiene-Behörde informierte inzwischen alle praktischen Ärzte.

Das tschechische Landwirtschaftsministerium forderte im Zusammenhang mit der Entwicklung der Situation um die EHEC-Erkrankung die zuständigen Behörden auf, mehr Aufmerksamkeit den Lebensmitteln zu schenken, mit denen sich die Infektion verbreiten kann. Zumindest eine Quelle der tödlichen EHEC-Infektionen in Deutschland ist inzwischen gefunden worden: An drei Salatgurken aus Spanien entdeckte das Hamburger Hygiene-Institut den gefährlichen Durchfall-Erreger EHEC. Den Angaben vom Statistik-Amt zufolge war eben Spanien im vergangenen Jahr der größte Importeur von Gurken nach Tschechien. 2010 wurden aus Spanien Gurken im Wert von 14 Millionen Euro nach Tschechien eingeführt.

Die EU äußerte sich besorgt über die EHEC-Entwicklung in Europa. Im Zusammenhang mit der Verbreitung der EHEC-Infektion erwägt die EU, bald europaweit die Alarmstufe 1 auszurufen.

Die Koalition hat bisher keinen Kompromiss in der Frage gefunden, welche medizinische Behandlung von der öffentlichen Krankenversicherung und welche als Privatbehandlung direkt vom Patienten bezahlt werden soll. Nach einer sechsstündigen Sitzung der Koalitionsspitzen am Mittwochabend informierte darüber Gesundheitsminister Leoš Heger. Während die Parteien ODS und TOP 09 darauf bestehen, dass die Kassenbehandlung vom Gesundheitsministerium definiert werden soll, verlangt die Partei der öffentlichen Angelegenheiten (VV), dass sie in einem Gesetz verankert wird.

In Havlíčkův Brod wurde am Donnerstag zum vierzehnten Mal der Journalistenpreis verliehen, der den Namen des Dichters und Journalisten aus dem 19. Jahrhundert, Karel Havlíček Borovský, trägt. Die Jury hat Miroslav Mareš von der Regionalredaktion der Tageszeitung Mladá fronta DNES in Jihlava / Iglau ausgezeichnet, und zwar für den journalistischen Mut, mit dem er das Thema des möglichen Nachkriegsmassakers an den Deutschen in Dobronín / Dobrenz bearbeitet habe. Der so genannte Wachtel-Journalistenpreis für Autoren unter 33 Jahre geht an Nora Fridrichová vom Tschechischen Fernsehen und an Ondřej Kundra vom Wochenblatt Respekt. Die Journalistenpreise werden vom Verwaltungsrat der Stiftung Tschechischer Literaturfonds vergeben, der Hauptpreis ist mit umgerechnet ca. 2.000 Euro dotiert.

Die Archäologen haben am Donnerstag in der Gemeinde Dobronín / Dobrenz am Ort „Zum Viadukt“ ein drittes Schädel und weitere Knochenreste gefunden. Sie gehören wahrscheinlich einem weiteren Opfer des Nachkriegsmassakers. Die archäologischen Forschungen wurden an diesem Ort, an dem sich deutsche Opfer vom Mai 1945 befinden konnten, nach vier Tagen beendet. Alle sterblichen Überreste werden im Anthropologischen Institut in Brünn analysiert. Dies teilte eine Sprecherin der Polizei in Jihlava / Iglau mit.

Das Finanzministerium erwartet, dass das Defizit der öffentlichen Finanzen in diesem Jahr auf 4,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes sinken wird. Dies geht aus den am Donnerstag veröffentlichten Schätzungen des Finanzministeriums hervor. Für die Euro-Einführung ist es notwendig, die 3 Prozent-Grenze einzuhalten. Das Finanzministerium rechnet in den Jahren 2012-2013 mit einer Reduzierung des Defizits auf 3,5 Prozent des BIP.

Der Premier und Parteichef der Bürgerdemokraten (ODS) Petr Nečas ist durch die Situation seiner Partei in Prag beunruhigt. Er will mit dem Prager Oberbürgermeister Bohuslav Svoboda und dem Chef der Prager ODS Boris Šťastný zusammentreffen. Den Medien zufolge ist die Prager ODS gespalten. Es wird sogar vermutet, dass Svoboda vom Oberbürgermeisterposten abberufen werden könnte. Der Grund für die Streitigkeiten ist die Verteilung der rund 500 Millionen Kronen (20 Millionen Euro) aus dem Reservefonds des Magistrats unter einzelne Prager Stadtbezirke, über die der Stadtrat vorige Woche entschieden hatte. Premier Nečas brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass die Situation in Prag zugunsten der ganzen ODS gelöst wird.

Das Prager Stadtgericht hat am Donnerstag die Sitzung der Gläubiger der Lotteriegesellschaft Sazka auf Freitag vertagt. Die Überprüfung der Forderungen, die vor der Gläubigersitzung stattfand, war noch am Donnerstagabend nicht abgeschlossen. Die Gläubigersitzung soll über das weitere Schicksal des Lotterieunternehmens Sazka entscheiden, das sich im Konkursverfahren befindet.

Kulturminister Jiří Besser entschied darüber, dass das Haus an der Ecke des Wenzelsplatzes und der Straße Opletalova abgerissen wird. Das Haus befindet sich auf dem Gebiet der Prager Denkmalschutzzone, die auf der Weltkulturerbeliste der Unesco steht. Das Haus wurde 1880 erbaut und einige Mal umgebaut. Die Entscheidung des Ministers ist endgültig und es kann dagegen keine Berufung eingereicht werden. Die Entscheidung des Ministers wird von der Bürgerinitiative „Klub für das alte Prag“ scharf kritisiert.

Innenminister Jan Kubice hat Petr Zatloukal zum Generaldirektor der Tschechischen Post ernannt, der bisher mit der kommissarischen Leitung der Post beauftragt war. Seine Vorgängerin Marcela Hrdá wurde Ende Februar vom damaligen Innenminister Radek John abberufen. Er warf ihr unter anderem ein fehlendes Konzept für die nächsten Jahre vor. Die Hauptaufgabe des neuen Postdirektors ist unter anderem, die Umwandlung des Staatsunternehmens in eine Aktiengesellschaft vorzubereiten. Zatloukal arbeitete früher als Sicherheitsberater und Direktor der IT-Abteilung im Innenministerium.