Im langjährigen Streit, ob Karlsbader Oblaten auch außerhalb Tschechiens
hergestellt werden dürfen, müssen Deutschland und Österreich
möglicherweise eine Niederlage hinnehmen. Die EU habe jetzt zu Recht
anerkannt, dass die Karlsbader Oblaten eine tschechische Spezialität
seien, sagte Landwirtschaftsminister Ivan Fuksa am Freitag in Prag. Das
Waffelgebäck und die spitzeckige Variante „trojhránky“ dürften in
Zukunft das Zeichen „Geschützte geografische Angabe“ tragen, erklärte
das Landwirtschaftsministerium.
Wie aus Diplomatenkreisen in Brüssel verlautete, handelt es sich
allerdings nur um den Beschluss eines Expertengremiums, der noch nicht
spruchreif ist. Es werde geprüft, ob der Schutz nur für die tschechische
Bezeichnung „Karlovarské oplatky“ gelten soll. Die deutsche Variante
„Karlsbader Oblaten“ könnte dann als Gattungsbegriff weiter auf den
Waffelpackungen deutscher und österreichischer Hersteller zu sehen sein.
Gegen den Beschluss hätten die Vertreter Deutschlands und Österreichs
gestimmt, teilte der tschechische Vize-Agrarminister Juraj Chmiel mit. Nach
ihren früheren Einwänden sei das aber auch nicht anders zu erwarten
gewesen, so Chmiel.