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Die Koalitionsregierung von Premier Petr Nečas wird die Vertrauensfrage wahrscheinlich nicht mit der Abstimmung über die Reformgesetze verbinden, wie sie zuvor ankündigte. Dies schreibt die Tageszeitung „Právo“ in ihrer Freitagsausgabe. Das Regierungskabinett will dem Premier zufolge nicht das Risiko eingehen, von den oppositionellen Sozialdemokraten und Kommunisten mit Obstruktionen gestürzt zu werden, auch wenn die Opposition nicht über die Stimmenmehrheit verfügt. Wenn nämlich die Regierung die Vertrauensfrage mit einem Gesetz verbindet, muss dieses binnen drei Monate vom Abgeordnetenhaus gebilligt werden. Laut Nečas kommt auch die Möglichkeit in Frage, dass das Kabinett den Abgeordneten die Reformgesetze vorstellt, und dann während deren Erörterung die Vertrauensfrage stellt, ohne sie jedoch mit den Gesetzen zu verbinden.

Die Arbeitgeber und Gewerkschaften haben sich am Freitag mit den Vertretern der Regierung über die Reformgesetze wieder nicht einigen können. Sie lehnten die Entwürfe der Gesundheits- und der Rentenreform ab. Der Chef der Assoziation selbständiger Gewerkschaften (ASO) Bohumír Dufek sagte nach den Verhandlungen, der geplante Streik werde auch weiterhin vorbereitet. Die Verhandlungen über die Reformen sollen auch nächste Woche weiter geführt werden.

Im ostböhmischen Hradec Králové / Königgrätz hat das Begräbnis von Erzbischof Karel Otčenášek stattgefunden. Den Gottesdienst in der Heilig-Geist-Kathedrale zelebrierte der Bischof von Königgrätz, Jan Vokál. Am Gottesdienst nahmen beispielsweise der Prager Erzbischof Dominik Duka, Gesundheitsminister Leoš Heger und Finanzminister Miroslav Kalousek teil. Duka sagte, Otčenášek habe nicht nur für seine Diözese, sondern für das ganze Land viel bedeutet. Die Kirche habe der Erzbischof als eine Institution verstanden, die den Menschen dienen soll, so Dominik Duka. Tausende von Menschen haben die heilige Messe auf Großbildschirm vor der Kathedrale verfolgt. Erzbischof Otčenášek wurde nach der Trauerzeremonie in der Krypta im Presbyterium der Kathedrale bestattet.

Karel Otčenášek ist im Alter von 91 Jahren am 23. Mai in Königgrätz gestorben. Priester ist Otčenášek 1945 geworden, fünf Jahre später wurde er geheim zum Bischof geweiht. Mehr als zehn Jahre verbrachte er in komunistischen Gefängnissen. Ins Amt des Bischofs von Königgrätz durfte er im Dezember 1989 wieder eingeführt werden. 1995 wurde Otčenášek mit dem Tomáš-Garrigue-Masaryk-Orden ausgezeichnet.

Der britische Premier David Cameron wird den bislang inoffiziellen Informationen zufolge Ende Juni Tschechien besuchen. Cameron soll mit seinem tschechischen Amtskollegen Petr Nečas und mit President Václav Klaus zusammentreffen. Der Besuch ist angeblich für 23. Juni geplant. Cameron wird Prag kurz vor dem EU-Gipfel besuchen, der sich unter anderem mit der eventuellen weiteren Hilfe für das verschuldete Griechenland beschäftigen wird.

Der ehemalige tschechische Präsident Václav Havel wird mit dem Alcide De Gasperi-Preis ausgezeichnet. Den Preis wird allerdings seine Gattin Dagmar am Montag in Trient entgegennehmen. Von der langen Reise ins Trentino-Südtirol haben Havel seine Ärzte abgeraten, da er sich zurzeit in einem böhmischen Kurbad weiter von einer Erkrankung der Atemwege erholt. Mit dem Preis werden Persönlichkeiten geehrt, die einen gewichtigen Beitrag zur Schaffung eines neu vereinten Europas geleistet haben. Der ehemalige italienische Staatsmann und Politiker De Gasperi, nach dem der Preis benannt ist, gilt als einer der Gründerväter der Europäischen Gemeinschaften.

Der US-amerikanische Filmschauspieler, Regisseur und Produzent, John Malkovich wurde am Donnerstag in Prag bestohlen. Einer Polizeisprecherin zufolge brach jemand am Donnerstagabend ins Hotelzimmer ein und stahl dort persönliche Sachen im Wert von einigen Tausend Kronen. Malkovich gastierte am Donnerstagabend beim Musikfestival Prager Frühling. Wegen des Diebstahls musste er am Freitag seine Reise nach Polen um einige Stunden verschieben. Im polnischen Łodź soll Malkovich einen Filmpreis entgegennehmen.

Die Polizisten von der Sondereinheit zur Aufdeckung des organisierten Verbrechens (ÚOOZ) haben eine Gang von Kupplerinnen gefasst, die Prostituierte für Klienten im Ausland vermittelte. Zehn Mitglieder der Gang wurden der Kuppelei beschuldigt. Vier der Mitglieder sollen zudem wegen Geldwäsche angeklagt werden. Zur Gang gehörten neun Frauen und ein Mann, eine der Beschuldigten stammt aus Deutschland. Allen Beschuldigten drohen bis zu acht Jahre Gefängnis.

Nach einer Explosion in einem Wohnheim der mährischen Stadt Otrokovice sind in der Nacht zum Freitag zwei Männer getötet worden, ein weiterer erlag seinen schweren Verletzungen am Freitagmorgen in einem Krankenhaus der Kreisstadt Zlín. Die Explosion ereignete sich gegen 1 Uhr in einem Zimmer im sechsten Stock des Wohnheims, in dem die drei Männer übernachteten. Ersten Agenturmeldungen zufolge soll in dem Zimmer eine Granate explodiert sein. Die Ursache der Explosion wird derzeit von der Polizei untersucht, auch Brünner Pyrotechniker sind vor Ort.

Nach Aussage einer Polizeisprecherin ist durch die Explosion im Gebäude kein großer Schaden entstanden bis auf das Zimmer, in dem die drei Männer waren. Hier ging unter anderem die Fensterscheibe zu Bruch. Die rund 20 weiteren Personen, die sich zur Unglückszeit im Wohnheim aufhielten, hätten die Möglichkeit genutzt, den Rest der Nacht in einem anderen Gebäude zu verbringen, ergänzte die Sprecherin.

Zu einem großen Erdrutsch kam es am Donnerstagnachmittag im Prager Park Stromovka. Vor Ort sind Statiker und Geologen, die die Situation beobachten. Zum Erdrutsch kam es unweit des historischen Šlechta-Restaurants. Die Fundamente des Gebäudes, das als Kulturdenkmal gilt, seien nicht gefährdet, erklärte einer der Statiker. Die Erde wurde angeblich durch Wasser aus einer beschädigten Wasserleitung unterspült.

Auf dem Ausstellungsgelände der mährischen Messestadt Brno / Brünn wurde am Freitag der Autosalon Brno 2011 eröffnet. Laut Aussage der Veranstalter handelt es sich um eine der größten Pkw-Messen ihrer Art in Europa. Der Autosalon wird zum zehnten Male durchgeführt, die Besucher bekommen neben neuen Fahrzeugen auch komplette Modellreihen und Designerstudien zu sehen. In diesem Jahr werden 208 Firmen ihre Produkte präsentieren, die Veranstalter rechnen mit über 100.000 Besuchern. Der Autosalon läuft bis zum 9. Juni.