Im Abhörskandal von Telefonen hoher Funktionäre durch einen Polizisten
aus Varnsdorf / Warnsdorf hat das Kreisgericht in Ústí nad Labem /
Aussig
keine Fehler im Bewilligungsverfahren entdeckt. Die Richter in Děčín /
Tetschen hätten nicht wissen können, wem die Telefonnummern, deren
Überwachung sie bewilligten, gehören, sagte eine Sprecherin des
Kreisgerichts. Überprüft würde im Allgemeinen nur, ob die Gründe im
Antrag stichhaltig seien, so die Sprecherin. Der Polizist hatte unter dem
Vorwand von Ermittlungen zum Menschenhandel eine Telefonüberwachung von
Verfassungsgerichtspräsident Pavel Rychetský, den nächsten Mitarbeitern
von Präsident Klaus sowie weiteren etwa 30 Personen beantragt. Auf den
Fall hingewiesen hatte die Tageszeitung Mladá fronta Dnes in ihrer
Montagsausgabe.
Staatspräsident Václav Klaus forderte eine harte Strafe für den
beschuldigten Polizisten. Der Fall sei „unglaublich und skandalös“,
wird Klaus am Dienstag in der Mladá fronta Dnes zitiert. Gegen solche
Leute müsse hart vorgegangen werden, sagte der tschechische Präsident
dem
Blatt.