Die tschechische Polizei ermittelt gegen den ehemaligen Verkehrsminister
Vít Bárta wegen des Verdachts auf Bestechung seiner eigenen
Parteimitglieder. In diesem Zusammenhang hat sie am Freitag beim
Abgeordnetenhaus beantragt, die Immunität des 37-Jährigen aufzuheben.
Wann die Abgeordneten eine Entscheidung treffen könnten, ist bisher noch
nicht klar. Frühester Termin wäre Mitte Juli, aber auch die Verschiebung
auf den September sei möglich, sagte der Vorsitzende des
Immunitätsausschusses, Jeroným Tejc.
Bárta, der als graue Eminenz der Partei der Öffentlichen Angelegenheiten
(VV) gilt, war nach Korruptions- und Bespitzelungsvorwürfen Anfang April
von seinem Ministerposten zurückgetreten. Er soll sich mit Summen von
umgerechnet bis zu 40.000 Euro die Loyalität von mindestens zwei
Abgeordneten seiner Partei erkauft haben. Das Geld soll er selbst bar in
Umschlägen überreicht haben. Bárta behauptet, das Geld den Abgeordneten
nur geliehen zu haben. Die Polizei ermittelt auch gegen einen der
Geldempfänger, den Abgeordneten Jaroslav Škárka, wegen des Verdachts der
Bestechlichkeit.