Die tschechische Regierungskoalition, die sich aus den Bürgerdemokraten
(ODS), der Partei TOP 09 und der Partei der öffentlichen Angelegenheiten
(VV) zusammensetzt, wird ihre gemeinsame Arbeit fortsetzen. Das ist das
Ergebnis ihrer mehrtägigen Verhandlungen, die in ein Zusatzpapier zum
Koalitionsvertrag mündeten, das am Donnerstag von den drei Parteichefs
unterzeichnet wurde. Gleich im Anschluss an die Vertragsunterzeichnung
kündigte Premier Petr Nečas an, dass die Regierung ihre nächste
Vertrauensfrage im Parlament mit der Abstimmung über das neue
Einkommenssteuer-Gesetz verknüpfen wolle. Das Gesetz werde auch die
Einführung einer Lotterie-Steuer enthalten, ergänzte Nečas.
Bereits am Donnerstagvormittag hatte VV-Parteichef Radek John den internen
Streit in der Koalition für beigelegt erklärt. Die Forderungen seiner
Partei nach vier Ministersesseln und einer Zusatzvereinbarung zum
Koalitionsvertrag seien erfüllt, begründete John seine Aussage. Für den
umgekehrten Fall hatte die Partei der öffentlichen Angelegenheiten mit
einem Austritt aus der Koalition gedroht. Laut John soll die
stellvertretende VV-Vorsitzende Karolína Peake zur Chefin des
Legislativrates der Regierung und Vizepremierministerin ernannt werden.
Zudem erhält die Partei das Verkehrsministerium zurück. Der parteilose
Ressortchef Radek Šmerda soll aller Voraussicht nach durch
VV-Parteimitglied Pavel Dobeš ersetzt werden.