Die von der Unicef in Tschechien kritisierte Babyklappe hat am
Mittwoch ein weiteres Kinderleben gerettet. Im mährischen Frýdek-Místek
wurde am Vormittag zum ersten Mal ein Baby in der Klappe abgelegt – ein
zwei
Wochen altes Mädchen, das bekleidet war und vollkommen gesund ist,
bekundeten der diensthabende Arzt der Neugeborenen-Abteilung beim
städtischen Krankenhaus, Radim Dudek, und der Gründer der Babyklappe
Ludvík
Hes unisono.
Seit der Eröffnung der ersten Babyklappe vor fünf Jahren sind insgesamt
52
unerwünschte Kinder in diesen Vorrichtungen abgelegt worden, davon waren
32 Mädchen. Diese beheizten Kästen zur anonymen Ablage von Babys sind
bei
Krankenhäusern installiert und mit einer Warnanlage ausgestattet, um das
Klinikpersonal zu informieren. In Tschechien gibt es derzeit insgesamt 44
dieser beheizten Babyklappen.
Trotz der lebenserhaltenden und guten hygienischen Bedingungen, die die
Babyklappen in Tschechien aufweisen, werden sie von der Unicef kritisiert.
Sie würden angeblich gegen fünf Artikel der Menschenrechtscharta für
Kinder verstoßen, behauptet das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen.
Laut Hess handele es sich dabei wohl eher um ein Missverständnis im Hause
von Unicef. Tschechien erfülle alle 54 Artikel der Charta aus dem Jahr
1989, betont Hess. Für das in Frýdek-Místek abgelegte Baby habe er
indes
schon einen Namen gefunden, ergänzte Hess. Sie werde ganz sicher Jana
Husová heißen, da man heute den 596. Jahrestag seit der
Verbrennung des Reformators Jan Hus begangen habe, so Hess.