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Bis zu einem Drittel der Fahrkarten des öffentlichen Nahverkehrs in Prag sind gefälscht. Die Fahrscheine seien von hervorragender Qualität, so der Experte für Dokumentenfälschungen der Kriminalpolizei, Vladimír Sitta. Da sich bei einer solch guten Arbeit die Herstellung von geringen Mengen nicht lohne, gehe er davon aus, dass sich viele falsche Exemplare auf dem Markt befänden. Aufgrund der kürzlich erfolgten Preiserhöhung von 26 auf 32 Kronen hatten die Kunden die Möglichkeit, ihre alten Fahrscheine umzutauschen. Dabei fielen den Verkehrsbetrieben die Fälschungen auf. Neu sei dies allerdings nicht, wie eine Sprecherin der Verkehrsbetriebe bestätigte, bei jedem Fahrkartenwechsel würden gefälschte Fahrscheine entdeckt.

Die Partei der öffentlichen Angelegenheiten (VV) hat am Donnerstag den Haushaltsentwurf von Finanzminister Kalousek scharf kritisiert. Der Entwurf verstoße gegen den Koalitionsvertrag, sagte der VV-Wirtschaftsexperte Michal Babák. Die vorliegende Version sei eine Katastrophe, ergänzte der Vorsitzende der Partei, Radek John. Grund für die Kritik sind Kürzungen im Schulministerium und beim Staatlichen Fonds für Verkehrsinfrastruktur. Eine geplante Pressekonferenz zur Steuerreform sagte die VV-Partei ab, um sich zu Beratungen zurückzuziehen.

Während des ersten Jahres der Regierung von Premier Petr Nečas wurden 61 Gesetze verabschiedet, die das Kabinett vorgelegt hatte. Dies geht aus einem Jahresbericht hervor, den das Regierungsamt am Mittwoch veröffentlichte. Keines der vom Kabinett vorgelegten Gesetze wurde vom Parlament abgelehnt beziehungsweise zur Umarbeitung zurückgegeben, heißt es in dem Bericht. Premier Nečas räumt allerdings Mängel in der Kommunikation innerhalb der Koalition sowie gegenüber der Öffentlichkeit ein. Er wolle nicht leugnen, dass die Regierung in der Durchsetzung ihres Programms weiter fortgeschritten wäre, hätte die Koalition nicht so viel Energie für unproduktive Mediengefechte verschwendet.

Die neue Vizepremierministerin Karolína Peake wurde am Mittwoch zur Chefin des Legislativrates der Regierung sowie des Regierungsausschusses für die Bekämpfung von Korruption ernannt. Darüber informierte Premier Nečas nach der Regierungssitzung am Mittwochabend. Peake soll nun ein Team zur Bekämpfung der Korruption aufstellen. Nečas sagte dazu, über die personelle Besetzung werde noch verhandelt, er erwarte dabei aber keine Probleme oder Konflikte.

Fachleute aller im Parlament vertretenen Parteien haben am Donnerstag eine Reihe von Beratungen über ein neues bürgerliches Gesetzbuch begonnen. Der neue Gesetzeskodex soll im Herbst vom Parlament verabschiedet werden und das tschechische Familien-, Eigentums- und Vertragsrecht grundlegend reformieren. Die Novelle wird von Experten bereits seit zehn Jahren vorbereitet. Der Zweck der Beratungen sei es, den Parteivertretern aus dem Abgeordnetenhaus und dem Senat das neue Gesetzbuch vorzustellen, Unklarheiten zu erklären und sie mit eventuellen Forderungen der Parteien in Einklang zu bringen, so eine Sprecherin des Justizministeriums. Das Ministerium rechnet damit, das neue Gesetzbuch in die Parlamentssitzung am 10. Oktober einzubringen.

Die Verkehrsbetriebe der Hauptstadt haben sich entschieden, große Teile ihrer alten Straßenbahnen zu verkaufen. Der Grund für den Verkauf liegt im mangelnden Platzangebot der Betriebshöfe. Die neuen Niederflurstraßenbahnen werden seit einiger Zeit vermehrt ausgeliefert und brauchen Platz, so eine Sprecherin des Unternehmens. In einer ersten Runde sollen 300 alte Modelle aus den 1960er und 1970er Jahren verkauft werden, in einer zweiten Runde folgen weitere 200 Wagen. Die Interessenten kommen hauptsächlich aus den ehemaligen Ostblockstaaten, darunter viele russische Städte. Am Verkauf würden die Verkehrsbetriebe nur wenig mehr verdienen, als eine Verschrottung koste, so der Generaldirektor Martin Dvořák.

Ein 42-jähriger Bergarbeiter ist bei einem Grubenunglück in Tschechien ums Leben gekommen. Das teilte der Betreiber OKD am Donnerstag mit. In der Grube in Karviná / Karwin im mährisch-schlesischen Steinkohlerevier ereignete sich gegen sieben Uhr morgens eine schwere Erschütterung. Dabei verletzte sich der 42-jährige Bergarbeiter in 1020 Meter Tiefe tödlich, ein weiterer musste zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Es war der dritte tödliche Zwischenfall in der Grube in Karviná in diesem Jahr. Erst am Dienstag war ein 45-jähriger Arbeiter bei einem ähnlichen Grubenbeben ums Leben gekommen.

Die Masaryk-Universität in Brno / Brünn hat in diesem Jahr eine gestiegene Anzahl gefälschter Diplome verzeichnet. Obwohl sich die Zahl nur im einstelligen Bereich bewege, nehme die Universität diese Fälle sehr ernst, so eine Sprecherin der Hochschule. Die Untersuchung werde in enger Zusammenarbeit mit der Polizei durchgeführt. Ein Universitätsdiplom ist laut dem tschechischen Hochschulgesetz ein offizielles Dokument und seine Fälschung fällt unter das Strafrecht.

Die tschechische Öffentlichkeit nahm an diesem Donnerstag im Prager Konzerthaus Rudolfinum Abschied vom kürzlich verstorbenen Geigenvirtuosen Josef Suk. Der Musiker, ein Urenkel von Antonín Dvořák und der Enkel des Komponisten Josef Suk, starb am Donnerstag vergangener Woche nach langer Krankheit im Alter von 81 Jahren. Die Trauerfeier wurde vom Festival Prager Frühling und von der Tschechischen Philharmonie veranstaltet. Dutzende Menschen erwiesen ihm die letzte Ehre, unter ihnen der Kulturminister Jiří Besser und der Prager Oberbürgermeister Bohuslav Svoboda. Am Freitag wird Josef Suk in seiner Familiengruft auf dem Prager Ehrenfriedhof beigesetzt.

Der italienische Filmmusikkomponist und Dirigent Ennio Moricone stellt sich zum ersten Mal dem tschechischen Publikum vor. Am Donnerstag- und am Freitagabend dirigiert er jeweils ein Konzert im Prager Repräsentationshaus. Die Konzerte finden im Rahmen des Festivals Prague Proms statt. Unter Moricones Leitung wird das Tschechische Nationale Symphonieorchester eine Kantate des Dirigenten sowie die bekanntesten Stücke seiner Filmmusik spielen.