Wirtschaftsanalytiker halten eine Festschreibung der geplanten
Einheits-Mehrwertsteuer auf 19 Prozent anstatt 17,5 Prozent für einen
guten Schritt, weil dies die Steuerlast von den direkten auf indirekte
Steuern verlagere. Natürlich führe solch ein Schritt zu einer Reihe von
Kritik, aber in makroökonomischen Zusammenhängen sei die Verlagerung zu
indirekten Steuern wünschenswert, sagte der Analytiker der Uni Credit
Bank, Pavel Sobíšek, gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK. Laut dem
Chefökonomen von Patria Finance, David Marek, würden die
Verbraucherpreise auf diese Weise um 1,9 Prozent steigen und die
monatlichen Ausgaben der Haushalte um 220 Kronen (9 Euro). Würden gemäß
den Vorstellungen von Premier Nečas Medikamente, Bücher und weitere
Druckerzeugnisse von dem höheren Satz ausgenommen, lägen die
Mehreinnahmen des Staates bei umgerechnet rund zwei Milliarden Euro,
rechnet Marek vor.
Um die Höhe der geplanten Einheits-Mehrwertsteuer ist in der Woche ein
Streit in der Regierungskoalition entbrannt. Finanzminister Kalousek
schlägt im aktuellen Haushaltsentwurf für das kommende Jahr den Satz von
19 Prozent vor, was am Samstag auch Premier Nečas unterstützte, die
Partei der öffentlichen Angelegenheiten (VV) beharrt hingegen auf der
Höhe von 17,5 Prozent, auf den sich die Koalitionspartner im März
geeinigt hatten.