Rund 200 Einwohner des Böhmerwalds haben am Freitagmorgen in der
Böhmerwald-Gemeinde Modrava / Mader gegen die Umweltschützer protestiert,
die mit ihren Aktionen das Abholzen von Bäumen blockieren, die vom
Borkenkäfer befallen sind. Auf mehreren Plakaten mit eindeutiger Botschaft
kritisierten sie die Öko-Aktivisten für ihre Blockade-Aktion, um sich
andererseits bei den Polizisten und Holzfällern für deren Einsatz zu
bedanken. Das sei eine von ihm persönlich organisierte Protestkundgebung,
sagte der Gemeindevorsteher von Modrava, Antonín Schubert, vor
Journalisten. Zur Unterstützung des Einwohner-Protestes war auch der
umstrittene Nationalpark-Direktor Jan Stráský angereist. Die
Umweltschützer werfen Stráský vor, mit seiner Politik des radikalen
Kahlschlags den flächendeckenden Fichtenbestand in einer Schutzzone des
Böhmerwalds zu ruinieren. Der Rodung der vom Borkenkäfer befallenen
Bestände könne man auch mit herkömmlichen Methoden begegnen, behaupten
die Öko-Aktivisten. Sie verweisen darauf, dass ein Abholzen von Bäumen in
einer Schutzzone ungesetzlich sei. Deshalb werden sie ihre Blockade-Aktion
weiter fortsetzen, erklärte ihr Sprecher Vratislav Vozník am
Freitagmorgen.
Am Donnerstag war es erneut zu Auseinandersetzungen zwischen den
Umweltschützern und der Polizei gekommen, die die Öko-Aktivisten
wiederholt aus der Schutzzone entfernen ließ. Am Freitagmorgen ist es
bereits zu einigen Handgreiflichkeiten zwischen Umweltschützern und
Blockade-Gegnern gekommen.