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Die Lebenserwartung in Tschechien hat seit der politischen Wende 1989 um mehrere Jahre zugenommen. In den zurückliegenden zwei Jahrzehnten ist sie bei den Männern um fast sieben Jahre und bei den Frauen um mehr als fünf Jahre gestiegen. Nach Angaben des Tschechischen Statistikamts vom Montag haben Tschechen jetzt die Hoffnung, durchschnittlich 74,4 Jahre alt zu werden, während das durchschnittliche Lebensalter der Tschechinnen bereits bei 80,6 Jahre liegt. Die Tschechische Republik gehört damit zu den EU-Staaten, in denen sich die Lebenserwartung zuletzt am stärksten erhöht hat.

Der tschechische Polizeipräsident Petr Lessy lehnt die Sparpläne des Innenministeriums in Prag strikt ab. Der Vorschlag von Ressortchef Jan Kubice, das Polizei-Budget im nächsten Jahr umgerechnet um 57 Millionen Euro zu kürzen, hätte schwerwiegende Folgen, so Lessy. Eine solche Sparmaßnahme führe zwangsläufig zur weiteren Entlassung von Polizisten, deren Zahl sich schon längere Zeit gefährlich verringere, tadelte der Polizeichef.

Andererseits will Präsident Lessy jedoch in einem speziellen Fall sehr harte Strafen durchsetzen. Es handelt sich um das ehemalige Polizeiteam Delta aus Brno / Brünn, deren Mitglieder beschuldigt werden, während ihrer Dienstausübung nicht selten unbegründet Gewalt angewendet zu haben. Die Bestrafung könne auch hohe Polizei-Manager treffen, bedeutete Lessy.

In Tschechien ist am Montag eine in mehreren Paragrafen novellierte Straßenverkehrsordnung in Kraft getreten. Anhand dieser StVO bekommen Fahrzeugführer, die nur eine geringfügige Geschwindigkeitsüberschreitung zugelassen haben, ab 1. August keine Strafpunkte mehr. Auch für ein Fahren mit bis zu 0,3 Promille Alkohol am Lenkrad entfällt ein Eintrag ins Strafpunkt-Register, dafür können bei dieser Kleinstmenge an Alkohol Bußgelder zwischen umgerechnet 100 und 800 Euro verhängt werden. Andere Vergehen, wie zum Beispiel das Fahren ohne Gurt, werden indes härter bestraft. Die neue StVO sieht außerdem eine Winterreifen-Pflicht von November bis März vor.

Das Verkehrsministerium in Prag arbeitet an einem Gesetzentwurf, der Autodieben die Legalisierung gestohlener Fahrzeuge erschweren soll. Darüber informiert die Tageszeitung „Mladá fronta Dnes“ in ihrer Montagausgabe. Zurzeit reicht es, wenn die vermeintlichen Autokäufer für die polizeiliche Anmeldung eines Wagens den Personalausweis vorlegen. Da die Autodiebe dabei in der Regel einen gestohlenen Ausweis vorlegten, wurde so ein gestohlenes Fahrzeug zumeist auf den Namen einer dritten Person angemeldet, die davon gar nichts wusste. Wenn der Gesetzentwurf im Herbst vom Regierungskabinett und vom Parlament gebilligt wird, werden die Behörden bei der Eintragung eines neuen Auto-Besitzers nur eine vom Notar beglaubigte Vollmacht des Käufers anerkennen.

Die Polizeipräsidenten der Tschechischen und der Slowakischen Republik haben am Montag die gemeinsame Polizei- und Feuerwehr-Einsatzleitstelle im ostmährischen Hodonín feierlich eröffnet. Die Leitstelle ist die erste ihrer Art im tschechisch-slowakischen Grenzgebiet. Sie soll den beiderseitigen Informationsaustausch verbessern und zu effizienteren Einsätzen von Polizei und Feuerwehr zu beiden Seiten der Grenze führen. Das Projekt mit einer Kostensumme von umgerechnet 600.000 Euro wurde auch mit Hilfe von EU-Mitteln finanziert.

Der ehemalige tschechische Premier, Sozialdemokrat Vladimír Špidla, hat am Sonntag das Naturschutzgebiet am Vogelbach (Ptačí potok) bei Modrava / Mader im Böhmerwald besucht, wo Öko-Aktivisten seit mehr als zwei Wochen versuchen, den Holzschlag in einer Schutzzone des Nationalparks zu verhindern. Bei der Besichtigung des Gebiets räumte der Ex-Premier ein, dass sich der Wald dort, wo er den natürlichen Prozessen überlassen wurde, sichtbar schneller und besser erhole als dort, wo es zum Kahlschlag kam. Špidla empfahl allen, die sich zur Borkenkäferplage äußern wollen, das betroffene Gebiet zu besuchen. Der Ex-Premier brachte Verständnis auf für die Blockade-Haltung der Öko-Aktivisten und erklärte, es sei umstritten, ob das jetzige Vorgehen der Nationalpark-Verwaltung gerechtfertigt sei.

Ein Feuer hat die Peterbaude (Petrova Bouda), eine der ältesten Berghütten im tschechischen Teil des Riesengebirges, zerstört. Die Flammen hatten am Montagmorgen den gesamten Gebäudekomplex erfasst, teilte die örtliche Feuerwehr mit. Fünf Löschzüge waren im Einsatz, um die Flammen zu bekämpfen. Die Ursache des Feuers sei offensichtlich Brandstiftung gewesen, hieß es.

Das denkmalgeschützte Gebäude in 1288 Meter Höhe galt unter Experten als Kleinod der typischen Bergarchitektur der Region. Die im Jahr 1811 von Johann Pittermann auf einer Sommeralm erbaute Hütte war im Innern reich mit Holzschnitzarbeiten geschmückt. Nach einem Eigentümerwechsel vor drei Jahren wurde die Berghütte in der Nähe von Špindlerův Mlýn / Spindlermühle für Touristen geschlossen und verfiel nach Medienberichten zusehends.

Die Gruppe tschechischer Polizisten, die in ihrer Freizeit illegal für Dreharbeiten den Verkehr umleitete und geparkte Autos aus dem Weg räumen ließ, ist vorläufig wieder auf freiem Fuß. Wegen dieser Straftaten waren 17 Polizisten am Samstag festgenommen worden, ein achtzehnter Tatverdächtiger ist zurzeit in Urlaub. Die Polizisten werden jetzt wegen Amtsmissbrauchs und Bestechlichkeit angeklagt, das Argument, sie könnten ohne Haft Zeugen beeinflussen, erwies sich jedoch als haltlos. Deshalb befindet sich zurzeit nur der angebliche Organisator der illegalen Arbeit in Untersuchungshaft, sagte der Sprecher des Prager Amtsgerichts, Libor Vávra, am Montag.

Bei ihrem Nebenverdienst traten die Ordnungshüter in voller Dienstuniform auf. Einige hatten sich für ihre Arbeit beim Film krankschreiben lassen. Neben den 18 Polizisten aus Prag und Umgebung dürften noch mehr Polizisten in die Affäre verwickelt sein, sagte Dušan Brunclik von der Innenrevision der Polizei am Montag im Tschechischen Fernsehen (ČT). Als Vergütung für eine Sperraktion habe jeder Polizist mindestens 2000 Kronen (ca. 80 Euro) erhalten, ihrer illegalen Tätigkeit gingen die Polizisten nahezu zehn Jahre nach. Einige Ordnungshüter sollen sich dadurch ihren Verdienst um einige 100.000 Kronen jährlich aufgebessert haben, hieß es.

Die tschechische Fußball-Juniorenauswahl bis 19 Jahre steht vor der großen Chance, als zweites Nachwuchsteam des Landes Europameister zu werden. Im Finale der diesjährigen U 19-Europameisterschaft treffen die tschechischen Kicker allerdings am Montagabend auf die favorisierte Elf aus Spanien. Die Iberer dominieren seit einigen Jahren den europäischen Fußball in nahezu allen Altersklassen, für Tschechien wäre ein Finalsieg erst der zweite EM-Titel in einer Nachwuchsklasse. Den ersten Titel gewann die U 21-Mannschaft im Jahr 2002 bei der Endrunde in der Schweiz.

Die Tschechische Republik wird zur Leichtathletik-Weltmeisterschaft, die vom 27. August bis zum 4. September im südkoreanischen Daegu ausgetragen wird, mit 21 Athleten an den Start gehen. Die größten Medaillenhoffnungen ruhen erneut auf Speerwerferin Barbora Špotáková, die vor zwei Jahren in Berlin mit Silber auch das einzige Edelmetall für Tschechien gewann. Ferner wird Hürdenläuferin Zuzana Hejnová, Hochspringer Jaroslav Bába, 400-Meter-Läuferin Denisa Rosolová sowie den Speerwerfern Petr Frydrych und Vítězslav Veselý einiges zugetraut. Mit dabei ist auch der Ex-Weltmeister und Olympiasieger Roman Šebrle. Der Zehnkämpfer erlebt in Daegu schon seine achte WM-Teilnahme in Folge.