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Das Innenministerium veröffentlichte am Dienstag Zahlen, nach denen im Budget für das Jahr 2012 umgerechnet 75 Millionen Euro fehlen werden. Im Haushaltsentwurf für das nächste Jahr ist zwar eine Erhöhung des Budgets um etwa 1,7 Millionen Euro vorgesehen, langfristige vertragliche Verpflichtungen würden aber ein großes Loch in den Haushalt reißen, so ein Sprecher des Ministeriums. Dabei handele es sich zum Beispiel um das elektronische Auskunftssystem für den Schengenraum, aber auch um einen Vertrag mit der tschechischen Post, durch den Telekommunikationsdienste geregelt werden. Um das Loch zu stopfen, sollen die Mittel der Polizei und der Feuerwehr gekürzt werden. Bis Ende 2013 rechnet die Polizeigewerkschaft daher mit einer Reduzierung der Anzahl der Polizisten um 10.000 auf nur noch 30.000. Ein Sprecher der Gewerkschaft kündigte an, man plane im September Protestaktionen gegen die Sparpläne.

Der stellvertretende Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei (ČSSD), Michal Hašek, erklärte am Dienstag, die angestrebte Streichung von 10.000 Stellen bei der Polizei würde das gesamte Sicherheitssystem im Land erschüttern. Laut einer Sicheranalyse sollte die Anzahl der aktiven Polizisten 40.000 nicht unterschreiten, sonst drohen Probleme bei der Sicherstellung der öffentlichen Ordnung, fügte der ČSSD-Innenexperte Jeroným Tejc hinzu. Die Anzahl der Polizisten bewege sich daher bereits jetzt an der kritischen Grenze. Bereits am Montag ließ Polizeichef Petr Lessy verlauten, dass die Polizei mit dem diesjährigen Budget von 28,4 Milliarden Kronen bereits an der Grenze des Überlebensnotwendigen angekommen sei.

Außenminister Schwarzenberg mischte sich am Dienstag in den Streit um die geplante Abholzung im Naturschutzpark Böhmerwald ein und bezeichnete die Auseinandersetzung als einen „pseudoreligiösen Krieg“. Er kritisierte, dass der Nationalparkdirektor Jan Stráský einen Teil der Wissenschaftsgemeinde von der Diskussion ausschließe. Auch habe das Umweltministerium in den letzten Wochen überhaupt nicht auf die Geschehnisse reagiert. „Sie spielen Toter Mann und hoffen, die Borkenkäfer werden ihrem Beispiel folgen.“, so Schwarzenberg weiter.

Die Partei TOP 09 hat in Verhandlungen mit den Aktivisten erreicht, dass sie auf die Blockade verzichten, sollte das Umweltministerium einen runden Tisch einberufen. An den Verhandlungen sollten aber nicht nur Vertreter der Nationalparkverwaltung teilnehmen, sondern auch Wissenschaftler, Vertreter des Umweltministeriums, des Kreises, der Gemeinden und der politischen Parteien, so ein Sprecher der Umweltaktivisten.

In ihren Kommentaren am Dienstag befassen sich einige tschechische Tageszeitungen mit dem US-Schuldenstreit. Die Wirtschaftszeitung „Hospodářské Noviny“ titelt dazu: „Das Drama ist vorbei – jetzt schnell vergessen!“ Danach betont das Blatt aber, dass der Kompromiss, in dem sich Demokraten und Republikaner auf eine Anhebung des Schuldenlimits geeinigt haben, das zugrundeliegende Problem des Landes nicht gelöst habe. Er gebe keine Antwort auf die Frage, wie sich die Schuldenspirale in Zukunft stoppen ließe. Das Abkommen hat den Absturz der USA in die Zahlungsunfähigkeit verhindert, was sich verheerend auf die Stabilität der amerikanischen und globalen Finanzmärkte ausgewirkt hätte. Amerika aber könne sich nur in diesem einen Punkt auf die Schulter klopfen. Ansonsten hinterlasse das derzeitige Washington einen ziemlich düsteren Eindruck, schreibt das Blatt.

Im Alter von 87 Jahren ist am Montag in Prag die populäre tschechische Sopranistin Milada Šubrtová verstorben. Die langjährige Opernsolistin war insgesamt 43 Jahre am tschechischen Nationaltheater in Prag engagiert. Hier verkörperte sie Dutzende Rollen aus der nationalen wie internationalen Opernszene, berühmt wurde sie vor allem durch die Rolle der Rusalka in der gleichnamigen Oper von Antonín Dvorák. Milada Šubrtová erwarb sich höchste Anerkennung durch ihre ungewöhnlichen Gesangsfähigkeiten.

In Tschechien wird eine ertragreiche Kartoffelernte erwartet. Bereits jetzt gibt es auf den Märkten ein großes Angebot an so genannten Frühkartoffeln. Dies führe aber zu einem massiven Preisverfall. Der derzeitige Verkaufspreis bewege sich um drei bis vier Kronen, umgerechnet zwischen 12 und 16 Cent pro Kilogramm und liege damit bereits jetzt 1,5 Kronen unter dem Vorjahrespreis. Der Preis könne aber noch weiter fallen, so ein Sprecher des Kartoffelbauernverbandes, da die Herbsternte erst noch bevor stehe.

Der Autohersteller Škoda konnte im ersten Halbjahr 2011 seinen Gewinn vor Steuern um 81 Prozent steigern. Die Firma aus Mladá Boleslav stellte am Dienstag ihren Halbjahresbericht vor und erklärte, der Erfolg sei dem gestiegenen Verkauf von Autos in China geschuldet. Auf dem heimischen Markt sei der Absatz jedoch rückläufig, in Tschechien musste Škoda Verkaufseinbußen von etwa zehn Prozent verzeichnen.

Der Roma-Sängerin Věra Bílá droht der Rausschmiss aus ihrer Ein-Zimmer-Mietwohnung im tschechischen Rokycany, 70 Kilometer westlich von Prag. Die Tageszeitung Mlada Fronta Dnes berichtete am Dienstag in ihrer Onlineausgabe, dass die gefeierte Diva ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen könne. Die örtliche Wohnungsverwaltung habe nun wegen Mietschulden vor Gericht beantragt, die Sängerin und ihren Mann der Wohnung zu verweisen. Laut übereinstimmenden tschechischen Medienstimmen leide Bílá unter Spielautomatensucht.

Am Dienstag stürzte ein 37 Jahre alter Mann aus Österreich aus dem fünften Stock eines Hotels in Brünn. Er erlag noch vor Ort seinen schweren Verletzungen. Ein Sprecher der Polizei erklärte, alles deute auf einen Selbstmord hin. Der Fall wurde an die Kriminalpolizei übergeben, die nun nach den Ursachen für den Suizid sucht.

Der Trainer der tschechischen Nationalmannschaft, Michal Bílek, gab am Dienstag die Aufstellung für das Spiel am 10. August gegen Norwegen bekannt. Alle Stammspieler wurden nominiert, inklusive Torwart Petr Čech, Mittelfeldstar Tomáš Rosický und Angreifer Milan Baroš. Neu ins Team berufen wurde der defensive Mittelfeldspieler des englischen Fußballklubs Fulham, Marcel Gecov. Er sehe das Match gegen Norwegen als Generalprobe für das Qualifikationsspiel zur Europameisterschaft gegen Schottland am 3. September, so Bílek.