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Laut Umweltminister Tomáš Chalupa soll die Naturzone bis zu 25 Prozent der Fläche des Nationalparks Böhmerwald ausmachen. Das sagte der Minister am Donnerstag im Rahmen einer Debatte über die Zukunft des Nationalparks im Senat in Prag, als er über die Arbeit an einem neuen Nationalparkgesetz sprach. Für 25. August berief Chalupa eine Beratung mit Vertretern der Region und Wissenschaftlern über das Gesetz ein. Wissenschaftler, die gegen das jetzige Fällen von vom Borkenkäfer befallenen Bäumen im Nationalpark protestieren, wollen, dass bis zu 30 Prozent der Nationalparks als Naturzone gelten. Der vom Pilsener Landkreis ausgearbeitete Gesetzentwurf, der dem Abgeordnetenhaus vorgelegt wurde, sieht vor, dass sich die Naturzone auf nur 18 Prozent der Parkfläche erstrecken soll.

Mehr als 100 Umweltaktivisten haben sich am Donnerstag im Böhmerwald versammelt, um gegen das Fällen der vom Borkenkäfer befallenen Bäume zu protestieren. Gegen die Protestierenden stellten sich mehrere Duzend Böhmerwald-Einwohner, die die Schritte des Nationalparks bei der Bekämpfung des Borkenkäfers unterstützen. Des Weiteren waren an die 100 Polizisten im Einsatz. Vor Ort erschien auch der Parteivorsitzende der Sozialdemokraten Bohuslav Sobotka. Er sei gekommen, nicht um die eine oder andere Seite, sondern um die unentbehrliche Debatte und Dialog zu unterstützen, sagte Sobotka. Der Naturparkdirektor Jan Stráský und Umweltminister Tomáš Chalupa sollten ihm zufolge Vermittler in einer solchen Diskussion sein.

Gegen ein flächendeckendes Fällen der Bergfichten im Böhmerwald hat inzwischen die europäische Föderation der Nationalparke, Biosphärenreservate und Naturparke EUROPARK protestiert. Die Föderation machte darauf aufmerksam, dass der jetzige Holzschlag dem Ethos und den Prinzipien eines Nationalparks widerspricht und dem Ruf und der Integrität des Nationalparks Böhmerwald schadet. Die Böhmerwald-Gemeinden, die den Holzschlag wiederum befürworten, wurden vom Städte- und Gemeindenverband Tschechiens (SMO) unterstützt.

Die neue Vorsitzende der Energieregulierungsbehörde, Alena Vitásková, befürwortet die Aufhebung der Braunkohleförderlimits. Sie sei dafür, sagte Vitásková gegenüber der Tageszeitung Hospodářské noviny am Donnerstag, da dadurch eine billigere Energiequelle als bei Gas und erneuerbaren Energiequellen produziert werden könne. Ihrer Meinung nach müsse man auch strengere Regeln für die so genannten „grünen Kraftwerke“ einführen sowie besser kontrollieren. Die Chefin der Regulierungsbehörde will sich vor allem auf erneuerbare Energiequellen konzentrieren. Man habe die Entwicklung der Fotovoltaik in dem Maße ermöglicht, dass dies Folgen für Bürger und Firmen in den nächsten Jahrzehnten haben werde. Die Steuerpflichtigen würden an die 200 Milliarden Kronen dafür bezahlen und man müsse erwägen, ob dies zulässig sei, sagte Vitásková. Die ehemalige Direktorin von RWE Transgas hat am 1. August die Funktion in der Regulierungsbehörde übernommen. Ihre Ernennung wurde von den Sozialdemokraten und der Bewegung Hnutí Duha (Regenbogen) wegen einer möglichen Verquickung von ökonomischen und politischen Interessen kritisiert.

Der frühere tschechische Ministerpräsident Miloš Zeman hat erneut den Islam kritisiert. Ein gemäßigter Muslim sei ein Widerspruch in sich, (...) ebenso wie ein gemäßigter Nationalsozialist ein Widerspruch in sich sei, sagte der ehemalige Spitzenpolitiker in einem Gespräch für das Wochenmagazin «Reflex» am Donnerstag. Zeman behauptete zudem, der Islam sei kein der Liebe und Toleranz verpflichteter Glaube, sondern eine Religion des Hasses. Lukáš Lhoťan von der Muslim-Organisation “Libertas Independent Agency“ in Brünn warf Zeman Populismus und Aufstachelung zum Hass vor.

Der Berater des Staatspräsidenten Petr Hájek kritisierte den geplanten Homosexuellenkarneval in Prag. Die bevorstehende Veranstaltung bezeichnete Hájek in einem Artikel auf dem Internetserver „Parlamentní listy“ als eine politische Demonstration. In der Welt, die die Teilnehmer des Karnevals propagieren, spielt laut Hájek die klassische Familie keine Rolle mehr. Es sei eine Welt, in der eine sexuelle oder jedwede andere Abweichung zur Tugend erhoben werde, so Hájek. Er kritisierte den Prager Oberbürgermeister Svoboda und den Chef der Prager Bürgerdemokraten Šťastný scharf dafür, dass sie den Karneval unterstützen. Der Karnevalumzug von Homosexuellen und Lesben wird unter dem Titel Prague Pride am 13. August in Prag zum ersten Mal veranstaltet

Alle sechs Mitglieder der Kriminellen-Bande, die von einigen Brünner Ex-Polizisten geleitet wurde, wurden am Donnerstag in die Haft genommen. Darüber entschied das Gericht in Ostrava. Die Inhaftierten werden wegen Erpressung, Korruption und organisierter Kriminalität strafrechtlich verfolgt. Insgesamt sechs Verdächtige, von denen vier früher bei der Polizei arbeiteten, wurden am vergangenen Dienstag in Brünn verhaftet und einen Tag später beschuldigt. Den Beschuldigten drohen fünf bis zwölf Jahre Gefängnis.

In den Trümmern der abgebrannten Peterbaude im Riesengebirge hat ein Polizeihund am Donnerstag vier Stellen bezeichnet, wo es Spuren von Chemikalien gibt. Die Chemikalien müssen einem Polizeisprecher aus Trutnov zufolge erst analysiert werden. Die Feuerwehrleute gaben bereits zuvor bekannt, dass die unter Denkmalschutz stehende Baude wahrscheinlich von jemand absichtlich angezündet wurde.

In der mährischen Stadt Valašské Meziříčí wird eine Roma-Wallfahrt stattfinden. Die Wallfahrt wird vom Caritasverband Valašské Meziříčí und dem Klub Zeferino anlässlich des 150. Jubiläums von Zefirin Jiménez-Malla veranstaltet. Er ist der erste Roma, den Papst Johannes Paul II. seliggesprochen hatte. Die Wallfahrt beginnt am 9. August im Park Abácie. Die Gläubigen werden dann zu einer von dort etwa zwei Kilometer entfernten Maria-Himmelfahrtskapelle pilgern.

Eine der erfolgreichen tschechischen Frauenroman-Schreiberinnen ist vermutlich ermordet geworden. Die Polizei fand Simona Monyová tot in ihrer Wohnung in Brno / Brünn, wie die Presseagentur ČTK am Donnerstag berichtete. Ihr Körper wies Stichverletzungen auf. Den Medienberichten zufolge soll Monyovás Ehemann im Verdacht stehen, die Autorin umgebracht zu haben. Die Polizei habe den Verdacht bestätigt, hieß es.