Der tschechische Präsident Václav Klaus will sich nicht von umstrittenen
Äußerungen eines engen Mitarbeiters über Homosexuelle distanzieren. Der
Vize-Bürochef des Präsidenten, Petr Hájek, hatte die Veranstalter einer
geplanten Schwulenparade als „deviante Mitbürger“ bezeichnet, also von
der Norm abweichend. Er lehne die Forderungen nach einer Entschuldigung ab,
teilte Klaus am Freitag in einer kurzen Erklärung mit. Auch er empfinde
keinerlei „Stolz“ angesichts des geplanten Homosexuellen-Umzugs am 13.
August in Prag. Die Kritik an seinem Mitarbeiter sei ein „weiterer
exemplarischer Angriff auf die Freiheit des Wortes“, so Klaus.
Der Homosexuellen-Umzug werde zu einer politischen Demonstration, hatte
Hájek am Donnerstag in einem Blogeintrag für das Nachrichtenportal
„parlamentnilisty.cz“ geschrieben. Den Organisatoren warf er eine
Weltsicht vor, die „sexuelle oder jedwede andere Devianz zu einer
Tugend“ erhebe. Quer durch alle Parteien verlangten Politiker daraufhin
vom Präsidenten, sich von den abwertenden Bemerkungen seines engen
Beraters zu distanzieren. Auf Initiative der britischen Botschaft in Prag
haben sich indes 13 Botschaften in einer gemeinsamen Erklärung für den
Homosexuellen-Umzug ausgesprochen, darunter auch die Botschaften
Deutschlands, Österreichs und der Schweiz.