Die österreichische Firma Steyr hat die US-Botschaft in Prag informiert,
dass der enge Mitarbeiter vom damaligen Premier Topolánek, Marek Dalík,
eine hohe Bestechungssumme beim Kauf von Pandur-Panzern durch die
Tschechische Republik verlangt habe. Dies folgt aus drei Depeschen, die die
Botschaft an die Zentrale in Washington schickte und die nun auf dem Server
Wikileaks veröffentlicht wurden. Wie der tschechische Nachrichtenserver
iDnes.cz schreibt, hätten die US-Diplomaten von der Korruption noch vor
der dem Verkauf gewusst. Die Depeschen berichten über dieselbe Situation,
die ein Manager der Firma gegenüber der Polizei beschrieben hat. Ihm
zufolge habe Dalík von ihm und der Firma 18 Millionen Euro als Provision
verlangt, damit Tschechien das Projekt weiter betreibe.
Tschechien hatte 2006 beschlossen, insgesamt 199 Pandur-Panzer der Firma
Steyr für die Armee zu kaufen. Später wurde die Bestellung auf 107 dieser
Transportfahrzeuge reduziert. Den Kaufvertrag mit Steyr über eine
Gesamtsumme von über 500 Millionen Euro hat die tschechische Regierung im
Frühjahr 2009 unterzeichnet.