Die Polizei hat im Zusammenhang mit der Protestkundgebung gegen die Roma
am Samstagabend in Varnsdorf / Warnsdorf zwölf Personen vorgeführt. Vier
von ihnen sind einer Straftat verdächtigt. Wie Premier Petr Nečas in
einer Fernsehdebatte am Sonntag informierte, würden die Sondereinheiten
der Polizei in Nordböhmen bleiben, bis es die Lage in der Region fordert.
Der Parteichef der oppositionellen Sozialdemokraten, Bohuslav Sobotka,
kritisierte im Fernsehen das Kabinett wegen einer verspäteten Reaktion auf
das Geschehen in Nordböhmen.
Etwa 1000 Leute haben am Samstag in Varnsdorf / Warnsdorf gegen den
Anstieg der Kriminalität und gegen die Roma demonstriert. An der
Protestkundgebung, die von der nationalistischen Bewegung Svobodná
mládež (Freie Jugend) einberufen wurde, nahmen überwiegend örtliche
Bewohner teil. Seit Samstagmorgen waren mehrere Hundert Polizisten in der
Stadt präsent, da die Polizei einen massiven Marsch der Rechtsextremisten
befürchtet hat. Die Polizei verweigerte den Demonstranten einen Marsch zum
Wohnheim, den die Roma bewohnen.