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Drei tschechische Eishockeynationalspieler gehören zu den über 40 Menschen, die am Mittwochnachmittag beim Absturz einer Passagiermaschine in Russland ums Leben gekommen sind. Das haben die russischen Behörden bestätigt. Die Spieler Karel Rachůnek, Jan Marek und Josef Vašíček gehören zur Erstliga-Mannschaft von Lokomotive Jaroslawl, die an Bord des Flugzeugs war. Die Maschine stürzte kurz nach dem Start in Jaroslawl ab. Das Team war auf dem Weg zu einem Auswärtsspiel in der weißrussischen Hauptstadt Minsk.

Die Tschechische Republik will trotz geplanter Kürzungen im Verteidigungsressort alle Verpflichtungen gegenüber der Nato einhalten. Dies beziehe sich auch auf die Nato-Missionen im Ausland, wie der tschechische Premier Petr Nečas am Mittwoch in Prag nach seinem Treffen mit dem Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen erklärte. Tschechien wolle kein Schwarzfahrer unter den Staaten sein, die sich an der Nato-Verteidigung beteiligen, sagte Nečas. Rasmussen merkte an, Tschechien könne Finanzen sparen, falls es sich dem Projekt der Zusammenarbeit bei der Entwicklung militärischer Fähigkeiten der Nato-Staaten anschließe. Der Generalsekretär des Verteidigungsbündnisses hielt sich am Mittwoch zu einem eintägigen Besuch in der tschechischen Hauptstadt auf. Neben Nečas kam Rasmussen auch mit Außenminister Karel Schwarzenberg und Verteidigungsminister Alexandr Vondra zusammen.

Das Abgeordnetenhaus hat trotz des Widerstandes der Opposition einen weiteren Teil der Gesundheitsreform verabschiedet. Das Gesetz über Dienstleistungen im Gesundheitswesen legt Bedingungen für die Gewährleistung der medizinischen Pflege fest. Es werden darin die Rechte der Patienten gestärkt, so bekommt man unter anderem die Möglichkeit, alle ärztlichen Informationen über seinen Gesundheitszustand zu erhalten. Das Gesetz, das ein Teil der Gesundheitsreform ist, muss nun vom Senat verabschiedet werden.

Der tschechische Nachrichtendienst (BIS) kritisiert in seinem Jahresbericht für 2010 die tschechische Justiz. Korruption, Veröffentlichung interner Informationen, umstrittene Kontakte mit der Unterwelt sowie Nachlässigkeit der Spitzenvertreter belasten in dem Bericht das Justizressort. In Bezug auf die gesetzlich verankerte Stellung der Richter und Staatsanwälte bleibe jedoch diese Tätigkeit unbestraft. Der Nachrichtendienst BIS stellt des Weiteren umstrittenes Vorgehen bei staatlichen Auftragsvergaben fest. Dabei kämen Beziehungen zwischen Auftraggebern und Bewerbern, Bemühungen, öffentliche Ausschreibungen umzugehen sowie Bedingungen der Ausschreibung zu Gunsten eines der Kandidaten zu ändern, häufig vor, steht im Bericht.

Laut dem Nachrichtendienst BIS hat die rechtsextreme Szene in Tschechien im vergangenen Jahr eine tiefe Krise erlebt. Gründe seien die Auflösung der Arbeiterpartei (Dělnická strana) und Generationenkonflikte unter den Rechtsextremisten gewesen, schreibt der BIS in seinem Jahresbericht für 2010. Die Zahl von Aufmärschen und Konzerten der Ultrarechten ist gesunken, intensiviert wurde nur die Organisation von kleineren Privattreffen und die Kommunikation bei Facebook. Insgesamt bewertet der Nachrichtendienst die Aktivitäten der rechtsnationalistischen Szene als „bedeutungslos“, auch die marxistische und anarchistische Szene befände sich in der Stagnation, hieß es.

Amerikanische Gerichtsdokumente belegen, dass Flugzeuge der CIA im Jahr 2004 mindestens zweimal den Prager Flughafen für Zwischenlandungen bei Geheimflügen genutzt haben. Dieselben Flugzeuge seien danach mehrfach aus Washington zum umstrittenen Gefangenenlager in Guantanamo geflogen, berichtete der Tschechische Rundfunk in seinen Inlandssendungen am Mittwoch. Der Rundfunk hat sich von den amerikanischen Dokumenten Kopien anfertigen lassen. Daraus gehe hervor, dass eines der CIA-Flugzeuge, die in Prag zwischenlandeten, „mit größter Wahrscheinlichkeit“ des Terrorismus verdächtige Männer an Bord gehabt habe, heißt es in dem Rundfunkbeitrag weiter. Das amerikanische Außenministerium und die CIA wollten die Informationen nicht kommentieren.

Laut einer Untersuchung des Europaparlaments soll die CIA zwischen 2001 und 2005 rund 1200 Geheimflüge über Europa getätigt haben. 19 Mal soll dabei Prag und zweimal Pardubice als Zwischenlandestation gedient haben. Die amerikanischen Dokumente, die der Rundfunk kopiert hat, stammen von einem Gerichtsstreit um die Bezahlung von Flugzeugen, die die CIA bei ihren Geheimflügen von der Fluggesellschaft Richmond Aviation gemietet hatte.

Der umstrittene tschechische Unternehmer Tomáš Pitr kann in die Tschechische Republik ausgeliefert werden. Dies teilte eine Sprecherin des Justizministeriums der Nachrichtenagentur ČTK mit. Ihr zufolge habe das Gericht in Bern bereits im Dezember 2010 der Auslieferung zugestimmt und bestätigt, dass die Straftaten, die Pitr begangen habe, auch nach der Schweizer Rechtsordnung als Straftaten betrachtet würden. Pitr legte gegen die Entscheidung Berufung ein, diese wurde nun jedoch am 1. September abgelehnt. Pitr, der 2006 in Tschechien wegen verschiedener Steuerdelikte zu fünf Jahren Freiheitsentzug verurteilt worden ist, wurde im Juli letzten Jahres in Sankt Moritz verhaftet und befindet sich seitdem in der Auslieferungshaft in der Schweiz. Er kann nun noch bei dem obersten Gericht der Schweiz gegen die Gerichtsentscheidung Berufung einlegen.

Im Alter von 73 Jahren ist am Mittwoch in Prag der populäre Songschreiber Pavel Vrba an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Das teilte der Musikverlag Supraphon mit. Der vielseitige Autor, den Karel Gott einmal als „Dichter aller Dichter“ lobte, schrieb seit den 60er Jahren mehr als 2000 Texte, unter anderem für die populäre tschechische Band Olympic, für Karel Gott und praktisch für alle Stars der tschechischen Unterhaltungsbrache.

In der nordböhmischen Stadt Jičín / Jitschin hat am Mittwoch das 21. Festival „Märchenstadt Jičín“ begonnen. Das Festival steht diesmal im Zeichen des bekannten Kinderbuchautors Václav Čtvrtek, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Das Programm bietet vor allem Tanz und Bewegung, bis zum Sonntag finden Folklore- und Ballettvorstellungen sowie Tanzworkshops statt.

Die tschechische Fußballnationalmannschaft hat am Dienstagabend in Prag ein Testspiel gegen die Ukraine mit 4:0 gewonnen. Gegen den Mitausrichter der Europameisterschaft im kommenden Jahr lagen die Schützlinge von Nationaltrainer Michal Bílek schon früh mit 2:0 in Führung. Der Leverkusener Verteidiger Michal Kadlec verwandelte bereits kurz nach Anpfiff einen berechtigten Foulelfmeter und baute in der zwölften Minute per Kopf die Führung weiter aus. In der zweiten Halbzeit gelangte das tschechische Team nach groben Abwehrfehlern der Ukrainer recht schnell zu zwei weiteren Treffern. Die tschechische Nationalmannschaft ist in den letzten Wochen und Monaten wegen mäßiger oder schlechter Leistungen in die Kritik geraten. Der Sieg habe Trainer Bílek nun erst einmal Ruhe beschert, obwohl sein Team auch diesmal spielerisch nicht uneingeschränkt überzeugen konnte, kommentierte die Tageszeitung Mladá fronta Dnes am Mittwoch.