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Der tschechische Staatspräsident Václav Klaus hat am Montag die Entstehung der gemeinsamen europäischen Währung erneut scharf kritisiert. Anlässlich der Eröffnung der internationalen Maschinenbaumesse in Brno / Brünn sagte er, die jetzigen Probleme einiger Länder der Eurozone hätten gezeigt, dass die Eurozone ein Fehler gewesen sei. Klaus forderte zudem zu einer „kompromisslosen und konsequenten“ Lösung der Situation um Griechenland auf.

In Brno / Brünn wurde am Montag die 53. internationale Maschinenbaumesse eröffnet. An der größten Firmenpräsentation in Tschechien nehmen 1600 Firmen aus 25 Ländern teil. Dies ist um rund zehn Prozent mehr als 2010. Den Veranstaltern zufolge steige das Interesse der Maschinenbauhersteller an der Brünner Messe. Nach Brünn sind nach einigen Jahren mehrere Firmen zurückgekehrt, die während der Wirtschaftskrise an der Messe nicht teilnahmen, so die Organisatoren. Die Maschinenbaumesse wird in diesem Jahr durch eine Ausstellung über Transport und Logistik ergänzt. Es wird erwartet, dass bis zum Freitag bis zu 80.000 Fachbesucher die Brünner Messe besichtigen werden.

Unter der Teilnahme von Premierministern der Visegráder Länder entsteht in Prag die so genannte „Plattform des europäischen Gedächtnisses und Gewissens“. Die Ministerpräsidenten der Visegráder Staaten werden am kommenden Freitag am Abschluss eines Vertrags über die Gründung der Plattform teilnehmen. Dies teilte der Leiter des Prager Instituts für das Studium totalitärer Regime (ÚSTR) Daniel Herman am Montag mit. Die Plattform soll Herman zufolge eine Institution sein, die das Studium der totalitären Vergangenheit und die Auseinandersetzung damit auf europäischer Ebene koordinieren würde. Für die Entstehung der Plattform setzte sich Tschechien schon während seiner EU-Ratspräsidentschaft vor zwei Jahren ein. Die Plattform wird das Hauptbüro im Prager Institut für das Studium totalitärer Regime haben und soll auch in Brüssel Vertretung haben. Unter den ersten Projekten der neuen Plattform könne, so Herman, ein Lesebuch der europäischen Geschichte sein. An der Arbeit der Plattform werden sich 19 Institutionen aus 13 Ländern beteiligen.

Finanzminister Miroslav Kalousek von der Partei Top 09 möchte die Immobiliensteuer reformieren. Ende 2011 soll ein Entwurf vorliegen, nachdem noch stärker als bisher die Attraktivität der Wohngegend in die Höhe der Steuer mit einbezogen wird. Die Attraktivität eines Gebietes steige durch die Investitionen der öffentlichen Hand. Dadurch komme es zu einer Wertsteigerung der Grundstücke, Häuser und Wohnungen, begründete Kalousek seinen Vorstoß gegenüber der Tageszeitung Lidové Noviny. Daher sehe er keinen Grund, warum sich die Besitzer nicht stärker an den Investitionen beteiligen sollten.

Derzeit können die Gemeinden die Immobiliensteuer selbst festlegen, sie gilt dann aber für die gesamte Gemeinde. Kalouseks Änderungen zielen darauf ab, auch innerhalb der Gemeinde eine Differenzierung zwischen verschiedenen Gegenden zu ermöglichen. Der Staat erhofft sich davon Mehreinnahmen. Im Jahr 2010 konnte er 8,75 Milliarden Kronen (etwa 357 Millionen Euro) über die Immobiliensteuer einnehmen, allerdings hatte er mit 9,6 Milliarden gerechnet.

Der Durchschnittslohn der Staatsangestellten könnte im kommenden Jahr um umgerechnet 24 Euro (602 Kronen) auf rund 953 Euro (23.833 Kronen) monatlich steigen. Die Zahl der Staatsangestellten soll dabei jedoch um fast 8000 reduziert werden. Dies sieht der Haushaltsentwurf für das nächste Jahr vor. Die Regierung rechnet damit, für die Entlohnung der Staatsangestellten rund fünf Milliarden Euro (128,5 Milliarden Kronen) auszugeben. Das sind 34 Millionen Euro mehr als in diesem Jahr. Allerdings werde die Entlohnung verschiedener Berufsgruppen unterschiedlich steigen, wie aus dem Finanzministerium verlautete.

Das Schlossarchiv Scheinfeld der Fürsten zu Schwarzenberg kehrt nach mehr als 60 Jahren aus Tschechien nach Mittelfranken zurück. Über die bevorstehende Übergabe des Archivs informierte der tschechische Innenminister Jan Kubice am Montag in Prag die Medien. Das Archiv stellt mit einem Umfang von rund 650 Metern Archivgut eines der größten und bedeutendsten Regionalarchive Mittelfrankens dar. Unter den Archivalien finden sich über 1000 Urkunden, darunter zahlreiche Königs- und Fürstenurkunden sowie 4500 Amtsbücher und Akten.

In Prag fand am Sonntagabend die Premiere eines Dokumentarfilms über den tschechischen Diplomaten Josef Korbel statt. An der Filmvorstellung nahm auch Korbels Tochter, die ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright teil. Den Film mit dem Titel „Muž s dýmkou“ (Der Mann mit der Pfeife) drehte der tschechische Regisseur Josef Cisařovský. Als Filmvorlage nutzte er Madeleine Albrights Memoiren-Buch. Albright sagte nach der Filmvorstellung, der Film zeige sehr gut nicht nur das Leben ihres Vaters, sondern schildere auch Erlebnisse derjenigen, die ihre Heimat verlassen mussten. An der Filmpremiere nahmen auch Ex-Präsident Václav Havel, Außenminister Karel Schwarzenberg und weitere Persönlichkeiten teil.

Josef Korbel wurde 1909 geboren, in den Jahren 1936-1939 wirkte er als Presseattaché in Belgrad. Während des Zweiten Weltkriegs leitete er die tschechoslowakischen Sendungen bei der BBC in London. Nach Kriegsende war er Botschafter in Jugoslawien und Albanien. Nach dem kommunistischen Putsch von 1948 verließ Korbel die Tschechoslowakei und ersuchte um Asyl in den USA. Er war Professor an der Hochschule für internationale Studien in Denver, die seit dem vergangenen Jahr seinen Namen trägt. Korbel starb 1977. Den Film über Josef Korbel wird das öffentlich-rechtliche Tschechische Fernsehen am 17. November senden.

Der Schweizer, der während einer Geisterfahrt im Mai dieses Jahres in Tschechien mehrere Unfälle verursacht hatte, darf gegen eine Kaution von umgerechnet 16.000 Euro das Gefängnis verlassen. Dies teilte die Anwältin des Straßenrowdys am Montag mit. Ihren Worten zufolge hatte das mittelböhmische Kreisgericht in Prag über die Freilassung auf Kaution entschieden.

Dem Geisterfahrer drohen für seine Tat drei bis acht Jahre Gefängnis. Der Angeklagte, der unter Drogeneinfluss stand, hatte Ende Mai dieses Jahres auf einem 55 Kilometer langen Abschnitt der Schnellstraße zwischen Turnov / Turnau und Prag wiederholt gewendet und fünf Unfälle verursacht. Bei den Unfällen wurde niemand schwer verletzt. Die Polizei hatte den Fahrer erst am Stadtrand von Prag stoppen können.

Am Montag hat in der gesamten Tschechischen Republik die Woche des Buches begonnen. Es werden spezielle Aktionen für alle Arten von Lesern geboten. Dazu gehören Kinder, Familien, und Senioren, aber auch Anhänger von elektronischen Büchern. Ziel der Aktionswoche ist es, das Interesse der Tschechen am Lesen zu wecken. Jeden Tag finden Debatten, Wettbewerbe und öffentliche Lesungen statt und jeder Tag der Woche wird einer bestimmten Lesergruppe gewidmet. Aber auch weitere Aktionen sind geplant, so übergibt zum Beispiel am Dienstag Kulturminister Jiří Besser den staatlichen Preis „Bücherei des Jahres“, der an Bibliotheken in kleinen Gemeinden verliehen wird, welche die Grundversorgung sicherstellen.

Die Tennisspielerin Klára Zakopalová hat als die einzige von drei tschechischen Starterinnen am Montag beim WTA-Turnier in Peking die zweite Runde erreicht. In der ersten Runde besiegte sie die Russin Nadja Petrowa mit 6:3, 6:7 und 6:1. In der zweiten Runde trifft Zakopalová auf eine weitere Russin, die Weltranglisten-Dritte Wera Zwonarewa.