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Die stärkste tschechische Gewerkschaft, die Gewerkschaft der Metallarbeiter (KOVO) wird die Protestaktionen des Vereins ProAlt unterstützen. ProAlt protestiert am 22. Oktober auf dem Prager Platz der Republik gegen die geplante Renten-, Steuer- und Sozialhilfereform der Regierung. Die Gewerkschaft beschloss am Mittwoch bei Beratungen in Hradec Králove, nicht nur symbolisch, sondern auch aktiv an den Protesten mitzuwirken. Die Gewerkschaft KOVO hat etwa 100.000 aktive Mitglieder.

Das tschechische Kabinett hat am Mittwoch einem Vertrag mit Österreich zugestimmt, der einige Änderungen am gemeinsamen Grenzverlauf vornimmt. Grund für die Verschiebungen sind neue Hochwasserschutzmassnahmen. Es handelt sich um Dämme am rechten Ufer des Flusses Dyje, auf Deutsch Thaya, im Bereich der Gemeinden Břeclav / Lundenburg und Lanžhot / Landshut. Insgesamt wird eine Fläche von 240.713 Quadratmetern ausgetauscht. Die betreffenden Flächen seien auf tschechischer und österreichischer Seite identisch, so dass keine Seite Land verliert, so ein Sprecher des tschechischen Innenministeriums. Die letzte Grenzveränderung zwischen Tschechien und Österreich fand vor 10 Jahren statt, im Jahr 2001.

Der tschechische Ex-Präsident, Dramatiker und ehemalige Dissident Václav Havel wird an diesem Mittwoch 75 Jahre alt. Havel wurde zur Symbolfigur der politischen Wende von 1989 und bekleidete danach bis 2003 zuerst das höchste Staatsamt in der Tschechoslowakei und später in Tschechien. Ursprünglich aus einer bürgerlichen Familie der Ersten Republik stammend, wurde der Prager Literat in den 70er Jahren zum führenden Kopf im Widerstand gegen das kommunistische Regime. Václav Havel gründete zusammen mit anderen Künstlern und Intellektuellen die Charta 77, diese Petition forderte von den Machthabern die Einhaltung der Menschenrechte. Bis heute engagiert sich der Jubilar weltweit für Demokratie und Menschenrechte. Václav Havel hat seinen 75. Geburtstag bereits am vergangenen Wochenende mit rund 600 Gästen im Prager alternativen Kulturzentrum Dox begangen.

Im Park vor dem Prager Hauptbahnhof wurde am Mittwochmorgen die neue Statue des ehemaligen amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson eingeweiht. An der feierlichen Zeremonie nahmen unter anderem Staatspräsident Václav Klaus, Ex-Präsident Václav Havel sowie die ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright teil. Der Hauptbahnhof hatte nach dem Ersten Weltkrieg den Namen Wilson-Bahnhof getragen. Eine Statue des Präsidenten wurde 1928 vor dem Hauptgebäude aufgestellt, aber 1941 von den Nationalsozialisten zerstört. Die neue Statue aus Bronze ist 3,5 Meter hoch und wurde von einem dreiköpfigen Künstlerteam geschaffen. Seit einem Monat steht sie bereits an ihrem Ort.

Premier Nečas hat am Dienstag überraschend Landwirtschaftsminister Ivan Fuksa abberufen. Nečas begründete seinen Schritt mit dem geringen Engagement des Ministers im Kabinett und fachlichen Fehlern. Fuksa sprach hingegen von innerparteilichen Meinungsdifferenzen mit dem Premier. Staatspräsident Klaus, der die Abberufung formal bestätigen muss, tat dies am Dienstagnachmittag.

Nečas ließ verlauten, dass er bereits einen Nachfolger für das Amt des Landwirtschaftsministers habe, einen konkreten Namen wollte er jedoch nicht nennen. Heftige Spekulationen in den Medien über Petr Bendel, den ehemaligen Verkehrsminister, wollte der Premier nicht bestätigen. Auch die Koalitionspartner der ODS, die Partei Top 09 und die Partei der öffentlichen Angelegenheiten (VV) haben noch keine Kenntnis, wer das Amt übernehmen soll. Laut Koalitionsvertrag liegt das Vorschlagrecht für das Landwirtschaftsministerium bei der ODS. Staatspräsident Klaus erklärte Mittwochnachmittag, er werde den neuen Minister am Donnerstag ernennen, einen Namen nannte aber auch Klaus nicht.

Die deutsche Arbeits- und Sozialministerin Ursula von der Leyen hat am Mittwoch in Berlin gesagt, dass sich Deutschland vermehrt um qualifizierte Arbeitskräfte aus den mittel- und osteuropäischen Staaten bemühen müsse. Etwa eine halbe Million freie Stellen gebe es in Deutschland für Fachkräfte. Die Hoffnung, nach dem Ende der deutschen Ausnahmeregelung für Arbeitskräfte aus den neuen Mitgliedsstaaten, diese Stellen mit Tschechen und Polen besetzen zu können hat sich bisher nicht erfüllt. Vor allem Tschechen konnten bisher nur wenig für den deutschen Arbeitsmarkt begeistert werden. Dies liege, laut von der Leyen, vor allem an den oft fehlenden Deutschkenntnissen.

Die siebenjährige Ausnahme für Deutschland und Österreich verteidigte die Ministerin am Mittwoch. Vor sieben Jahren habe Deutschland fünf Millionen Arbeitslose gehabt, da sei eine sofortige Öffnung des Arbeitsmarktes für die neuen EU-Mitgliedsstaaten nicht vermittelbar gewesen. Nun sei es aber höchste Zeit, dass der Markt geöffnet wurde, so von der Leyen weiter.

Die Goldbach-Gruppe mit Sitz in der Schweiz, die zu den bekanntesten Firmen auf dem europäischen Werbemarkt gehört, hat eine tschechische Tochterfirma gegründet. Bisher war Goldbach durch die ARBOinteractive auf dem tschechischen Markt vertreten, die sie 2008 gekauft hatten und die primär Internetlösungen anbietet. Die neue Tocherfirma Goldbach Czech Republik soll über den Internetbereich hinaus ihre Dienste anbieten. Ziel sei eine Integration der Aktivitäten im Bereich Fernsehen, Rundfunk, Mobilfunk und Außenwerbung.

Die von der Unesco bemängelte Drehbühne im Schlosspark von Český Krumlov / Krumau in Südböhmen soll durch einen Neubau anders gestaltet werden. Die Ausschreibung will die benachbarte Großstadt České Budějovice / Budweis leiten. Darauf haben sich am Dienstagabend die Mitglieder einer Arbeitsgruppe beim tschechischen Kulturministerium in Prag geeinigt. Die Unesco hatte bereits mehrfach gefordert, die derzeitige Drehbühne in Krumau abzumontieren, da sie das denkmalgeschützte Ensemble des Schlossparks störe. Die internationale Organisation droht damit, die tschechische Stadt von der Liste des Weltkulturerbes zu streichen. Krumau möchte die Bühne indes gerne erhalten. Die Theater- und Opernproduktionen im Schlossgarten sind bei Zuschauern aus dem In- und Ausland äußerst beliebt. Regelmäßig fahren auch deutsche und österreichische Besuchergruppen zu den Aufführungen.

Auf dem Altstädter Ring fand am Mittwoch der Malwettbewerb „Artis Picus“ unter freien Himmel statt. Von frühen Morgen an bis in den späten Nachmittag konnten die Teilnehmer an 120 Staffeleien ihr Werk erstellen. Die Studenten aus über 30 Kunstschulen aus der ganzen Tschechischen Republik hatten zwei Stunden Zeit, ein Bild zum Thema „Welt der Farbe“ zu malen. Allerdings durften sie dazu aber nur schwarze und weiße Acrylfarben nutzen. Die Arbeiten der Studenten werden im Prager Kongreßzentrum ausgestellt, wo dann auch der Sieger dieses ungewöhnlichen Wettbewerbs gekürt wird.

Beim ATP-Turnier in Peking gewann der an Nummer drei gesetzte Tomáš Berdych das Achtelfinale gegen den Deutschen Philipp Kohlschreiber überlegen in zwei Sätzen mit 6:2 und 6:0. Berdych muss nun am Freitag im Viertelfinale gegen den Spanier Fernando Verdasco antreten.