Premier Petr Nečas sagte in einem Interview für die Samstagausgabe der
Tageszeitung Mladá Fronta dnes, er könne sich vorstellen, die
Mehrwertsteuer bereits vor 2013 auf 20 Prozent zu erhöhen. Er mache dies
von der Entwicklung der wirtschaftlichen Situation in Tschechien abhängig.
Die Regierung hatte mit einem Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent im Jahr
2012 gerechnet, neueste Prognosen des Finanzministeriums gehen aber nur
noch von 1 Prozent Wachstum aus. Jetzt im November wisse noch niemand, was
im Januar sein werde und was die Probleme der Eurozone auf den
Finanzmärkten anrichten, so Nečas. Vor allem wisse niemand, wie es sich
auf die reale Wirtschaft auswirke und daher auch nicht, inwieweit
tschechische Exporte betroffen sein werden, führte der Premierminister
aus.
Derzeit ist vorgesehen, den unteren Mehrwertsteuersatz, der zum Beispiel
für Bücher, Gastronomie und Arzneimittel gilt, im Jahr 2012 auf 14
Prozent anzuheben und im Jahr 2013 einen Einheitssatz in Höhe von 17,5
Prozent zu schaffen.