Der Ministerpräsident der ukrainischen Regierung Mykola Asarow wird im
Dezember die Tschechische Republik besuchen, um den politischen Dialog
zwischen beiden Ländern zu erneuern und die Probleme zu lösen, die
aufgrund der diesjährigen Spionage-Affäre zwischen beiden Staaten
entstanden sind. Das geht aus einem Interview mit dem tschechischen
Botschafter in Kiew, Ivan Počuch, hervor, das er der Zeitung Kommersant
Ukraine gegeben hat und das am Montag veröffentlicht wurde. Der Dialog
werde am 19. Dezember wieder aufgenommen, wenn Asarow in Prag eintreffen
wird. Man erwarte dabei die Beantwortung einiger offener Fragen und
Probleme einschließlich der Wiedereinsetzung eines tschechischen
Militärdiplomaten in der Ukraine, sagte Počuch. Die Ukraine hatte im Mai
dieses Jahres zwei Mitarbeiter der Militärabteilung der tschechischern
Botschaft in Kiew ausgewiesen. Als Grund wurde angegeben, dass sie
verdächtig seien, jahrelang Spionage im Land betrieben zu haben. Dabei
hätten sie es vor allem auf die Waffenindustrie der Ukraine abgesehen,
hieß es. Tschechien hat diese Vorwürfe zurückgewiesen und immer wieder
betont, dass es sich bei der Ausweisung der zwei Diplomaten vermutlich nur
um eine billige Retourkutsche handelt für das Asyl, das Tschechien dem aus
seinem Land geflüchteten ukrainischen Ex-Wirtschaftsminister Bogdan
Danilischin gewährt hat.