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Der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg hat Deutschland vor einer zu schroffen Haltung in der Euro-Krise gewarnt. Das Gefühl, "dass Frau Merkel uns alles diktiert", sei weit verbreitet, sagte Schwarzenberg der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Er riet der Bundeskanzlerin zu einem "etwas zurückhaltenderen und vielleicht weniger didaktischen Tonfall". Schwarzenberg betonte aber, trotz solcher Irritationen habe sich innerhalb der EU die Einsicht durchgesetzt, dass Deutschland die Führungsrolle bei der Lösung der Euro-Krise übernehmen müsse. Die Angst vor deutschem Hegemonialstreben sei "barer Unsinn".

Der ukrainische Premier Mykola Azarow kommt am Montag zu Besuch nach Tschechien. Mit seinem tschechischen Amtskollegen Petr Nečas wird er vor allem über die bilaterale wirtschaftliche Zusammenarbeit sowie über die Beziehungen zwischen der Ukraine und der EU sprechen. Azarow kommt auf der Prager Burg auch mit Präsident Václav Klaus zusammen. Ziel der Visite ist es, den politischen Dialog zwischen den beiden Ländern wieder aufzunehmen und Probleme zu beseitigen, die in Folge der Spionageaffäre zwischen Prag und Kiew im Frühling entstanden sind.

Das tschechische Außenministerium hat im Mai zwei ukrainische Diplomaten ausgewiesen. Bei diesem Schritt handelte es sich um eine Antwort auf die Ausweisung tschechischer Diplomaten aus der Ukraine. Die ukrainische Regierung hatte den Diplomaten vorgeworfen, über zwei einheimische Mittelsmänner Militärspionage betrieben zu haben.

Das Unwetter hat auch am Samstag den Verkehr an vielen Orten Tschechiens kompliziert. Ein heftiger Sturm mit Schneefall hat in höher gelegenen Teilen des Landes ein Verkehrschaos ausgelöst. Im ganzen Land mussten zahlreiche Eisenbahnstrecken wegen umgefallener Bäume gesperrt werden. Das Unwetter hat auch Stromausfälle zur Folge gehabt. Mit Orkangeschwindigkeiten von bis 148 Kilometern pro Stunde fegte der Sturm über die Höhen des Altvatergebirges. Der tschechische Wetterdienst warnte für das Wochenende vor weiteren schweren Unwettern.

Insgesamt fünf politische Parteien würden nun den Einzug ins Abgeordnetenhaus schaffen. Die 5-Prozent-Hürde würde von den Sozialdemokraten (ČSSD), Bürgerdemokraten (ODS), Kommunisten, der Top-09-Partei und auch den Christdemokraten überschritten worden, die zurzeit im Parlament nicht vertreten sind. Dies folgt aus der Umfrage der Meinungsforschungsagentur STEM vom Dezember. Laut der Umfrage würden die Sozialdemokraten nun die Wahlen gewinnen.

Eines der neuen Symbole des Weihnachtfests, das Friedenslicht aus Bethlehem, ist am Freitag in Prag angekommen. Pfadfinder haben es im Veitsdom auf der Prager Burg dem Prager Erzbischof Dominik Duka überreicht. Gläubige können das Licht von dort aus mit nach Hause nehmen An diesem Samstag begonnen die Pfadfinder, das Licht in alle Landesteile zu verteilen. Die Idee, das Licht, das in Bethlehem entzündet wurde, unter die Menschen zu bringen, entstand im Jahr 1986 im Rahmen einer Spendensammlung im Österreichischen Rundfunk (ORF). In Tschechien hat man sich nach der Wende von 1989 dem neuzeitlichen Weihnachtsbrauch angeschlossen.

Die Einziehung der Studiengebühren an Hochschulen würde den Staat 150 Millionen Kronen (ca. 6 Millionen Kronen) pro Jahr kosten. Dies folgt aus dem Material, das vom Bildungsministerium erarbeitet wurde. Die Universitäten könnten mehrere Milliarden Kronen an Studiengebühren bekommen, trotzdem lehnen sie die Einführung von Studiengebühren ab. Sie kritisieren, dass die Hochschulreform nicht ausreichend vorbereitet sei. Nach dem Rat der Hochschulen wäre es besser, die Systemänderungen im Rahmen einer Novelle des Hochschulgesetzes zu realisieren. Die Studiengebühren sollen ab 2013 eingeführt werden und höchstens 10 000 Kronen (umgerechnet 400 Euro) pro Semester betragen.

Der Roman des italienischen Schriftstellers Umberto Eco „Der Friedhof in Prag“ ist zum Buch des Jahres 2011 in Tschechien gewählt worden. In einer Umfrage der Tageszeitung Lidové noviny haben darüber an die 200 Persönlichkeiten der Kulturöffentlichkeit entschieden. Der Roman ist im Herbst in der Übersetzung von Jiří Pelán auf Tschechisch erschienen, und es wurden bisher 33 000 Exemplare verkauft. Die Umfrage des Tagesblattes Lidové noviny wurde zwischen 1928 und 1948 ausgeschrieben. An die Tradition hat man nach der Wende, im Jahre 1991 angeknüpft.

In Tschechien ist der Orkan „Joachim“ eingetroffen, der auch weitere Staaten Europas heimgesucht hat. Ein heftiger Sturm mit Schneefall hat in höher gelegenen Teilen des Landes ein Verkehrschaos ausgelöst. Die Autobahn D8 in Richtung Dresden war am Freitag zeitweise nicht befahrbar, weil der Verkehr im Erzgebirge im Schneetreiben steckenblieb. Im ganzen Land mussten zahlreiche Eisenbahnstrecken wegen umgefallener Bäume gesperrt werden. Das Unwetter hat auch Stromausfälle, vor allem in Westböhmen, zur Folge gehabt. Mit Orkangeschwindigkeiten von bis 127 Kilometern pro Stunde fegte der Sturm über die Höhen des Riesen- und des Altvatergebirges. Der tschechische Wetterdienst warnte für das Wochenende vor weiteren schweren Unwettern.

Der Verband der Landkreise hat am Freitag einen Wirtschaftsrat konstituiert. Dieser soll fachliche Beratung für Landkreise gewährleisten und Szenarien für Folgen der Wirtschaftskrise auf Kompetenzen und Tätigkeit der Kreise vorlegen. Zum Ratsvorsitzenden wurde der Ökonom Jan Švejcar gewählt. Nach dem Chef des Verbands der Landkreise, dem Sozialdemokraten Michal Hašek, handle es sich um keine linke Alternative zum Nationalen Wirtschaftsrat der Regierung (NERV). Hašek sieht eine Zusammenarbeit der beiden Beratungsorgane vor.

Das Abgeordnetenhaus hat am Freitag die Gesetzesnovelle über den Verkauf von landwirtschaftlichen und Waldbodenflächen verabschiedet. Das neue Gesetz soll den Bodenkauf durch Ausländer aus der EU und einigen weiteren Ländern Europas vereinfachen. Wie andere EU-Neumitglieder hatte sich Tschechien in den Beitrittsverträgen von 2004 eine Übergangsfrist gesichert. Im Mai dieses Jahres ist das Verbot für EU-Ausländer, Boden zu erwerben, ausgelaufen.