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Das tschechische Schulministerium wird vermutlich für unbestimmte Zeit keine Zuschüsse mehr von der Europäischen Union erhalten. Der Grund für den Entzug der Subventionen sei die fehlerhafte Vergabe öffentlicher Aufträge im Programm Bildung für Wettbewerbsfähigkeit (ECOP). Dies habe eine Kontrolle der Europäischen Kommission ans Licht gefördert, meldete am Donnerstag die Presseagentur ČTK unter Berufung gleichlautender Informationen aus dem Ministerium selbst. Aus dem ECOP-Programm kann die Tschechische Republik bis zu etwas über zwei Milliarden Euro schöpfen. Laut Aussage des stellvertretenden Schulministers, Michal Zaorálek, sei das Ministerium nun dabei, das Problem zu lösen. Wegen mangelhafter Transparenz bei der Schöpfung der EU-Mittel steht das Schulministerium in Prag schon seit längerer Zeit in der Kritik.

Der Prager Flughafen hat Markenschutz für die Bezeichnung „Václav Havel Prague International Airport“ beantragt. Das bestätigte am Donnerstag ein Sprecher des Patent- und Marken-Amts in Prag. Für die Umbenennung des internationalen Flughafens Prag-Ruzyně nach dem am 18. Dezember verstorbenen tschechischen Ex-Präsidenten Václav Havel macht sich eine Bürgerbewegung stark.

Mehr als 60 000 Menschen haben eine entsprechende Petition des Filmregisseurs Fero Fenič unterzeichnet, darunter auch Havels zwei Jahre jüngerer Bruder Ivan. Eine Entscheidung wird erst in mehreren Monaten erwartet. Ein früherer Mitarbeiter Havels kritisierte indes gegenüber tschechischen Medien die Pläne. Der gestorbene Dramatiker sei zwar gerne gereist, habe aber unter großer Flugangst gelitten.

Die tschechische Währung ist im Kursverhältnis zum US-Dollar weiter abgestürzt und wurde am Donnerstagvormittag erstmals seit anderthalb Jahren wieder mit einem Kurs von 20 Kronen für einen Dollar gehandelt. Die Zwanzig-Kronen-Marke wurde gegen 11.15 Uhr leicht durchbrochen – damit erreichte die Krone ihren niedrigsten Stand zum US-Dollar seit Juli vergangenen Jahres. Zum Geschäftsschluss um 17 Uhr lag der Kurs allerdings schon wieder bei 19,92 Kronen je US-Dollar. Gegenüber dem Euro wurde die tschechische Währung zu diesem Zeitpunkt mit einem Kurs von 25,72 Kronen für einen Euro notiert.

Auf den tschechischen Straßen sind so wenig Menschen ums Leben gekommen wie seit über 60 Jahren nicht mehr. In diesem Jahr seien bisher insgesamt 695 Verkehrstote gezählt worden, berichtete das öffentlich-rechtliche Tschechische Fernsehen am Mittwochabend. Dabei seien heutzutage 30 Mal mehr Autos im Land registriert als beim niedrigsten Nachkriegswert aus dem Jahr 1947. Im vergangenen Jahr hatte die tschechische Polizei insgesamt 753 Opfer von Verkehrsunfällen gezählt. Der Rückgang bei den Verkehrstoten bedeute aber nicht weniger Unfälle, denn zugleich sei die Zahl der Schwerverletzten gestiegen, sagte ein Verkehrsexperte dem Fernsehsender. Grund für diese Entwicklung seien bessere Autos und bessere ärztliche Versorgung.

Mehr als zwei Drittel der Tschechen (69 Prozent) sprechen sich gegen die Rückgabe von Eigentum an die Kirchen aus. Nur knapp ein Drittel (31 Prozent) befürwortet den Schritt, den die tschechische Regierung plant. Dies hat eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Stem ergeben. Laut Stem liegt die Zahl der Befürworter der so genannten Kirchenrestituierung in Tschechien damit seit einigen Jahren unverändert auf demselben Niveau.

Die Automobilindustrie sowohl in Tschechien als auch in der Slowakei steuert auf ein Rekordergebnis für 2011 zu. In Tschechien verzeichnete sie im ablaufenden Jahr ein Produktionsplus von 9,5 Prozent, in der Slowakei von rund 25 Prozent.

Der tschechische Verband der Automobilindustrie SAP erwartet, dass die Jahresproduktion gegenüber dem Jahr 2010 um 9,5 Prozent auf 1,18 Millionen Autos ansteigt, meldete die Nachrichtenagentur ČTK. In der Slowakei rechneten die Autofirmen nach Angaben der Wirtschaftstageszeitung „Hospodářské noviny“ sogar mit einer Steigerung um ein Viertel auf 650 000 Fahrzeuge im Gesamtjahr 2011. Beide Staaten verzeichneten schon bisher die höchste Pro-Kopf-Produktion an Autos weltweit.

Der berühmten Kurstadt Karlovy Vary / Karlsbad wurde in diesem Jahr einmal mehr bestätigt, dass ihr nicht von ungefähr auch über die Landesgrenzen hinweg ein guter Ruf vorauseilt. Die nordwestböhmische Kreisstadt hat zwar schon acht Partnerstädte aus aller Welt, doch bei dieser Zahl muss es längst nicht bleiben. Immer wieder melden sich Interessenten beim städtischen Rathaus, die mit den Stadtoberen des größten tschechischen Kurbades eine Zusammenarbeit jeglicher Art anstreben. Unter diesen Interessenten befinden sich neuerdings auch Städte aus Afrika oder Israel, bestätigte Oberbürgermeister Petr Kulhánek der Presseagentur ČTK. Die Stadt werde die Angebote nun sorgfältig prüfen und allen Interessenten antworten, auch wenn es zu keiner Zusammenarbeit kommen werde, ergänzte Kulhánek.

Karlsbad ist derzeit bereits offizielle Partnerstadt von Carlsbad in den USA, Kusatsu in Japan, Baden-Baden und Bernkastel-Kues in Deutschland, Varberg in Schweden, Cassino und Viareggio in Italien sowie Locarno in der Schweiz. Laut Kulhánek funktioniere die Städtepartnerschaft am besten mit Baden-Baden, eher passiven Charakter habe sie dagegen mit Viareggio.

Sieben Wochen vor den Europa-League-Duellen gegen Schalke 04 ist bei Gegner Viktoria Pilsen eine positive Dopingprobe bekanntgeworden. Abwehrspieler David Bystroň wurde in der Vorrunde der Champions League nach dem 1:0 bei BATE Borissow am 23. November in Weißrussland positiv getestet. Das teilte der tschechische Fußball-Meister am Donnerstag mit. Welche verbotene Substanz bei Bystroň gefunden wurde, blieb zunächst offen. Bystroň bestreite jegliches Fehlverhalten, hieß es weiter.

Ein Vereinssprecher betonte, der Club habe die Analyse der B-Probe beantragt. Der positive Test beeinflusse nach Angaben des Sprechers die Spielergebnisse zum Glück nicht, da es sich um einzelnen Fall handele. Bystroň gelang im abschließenden Gruppenspiel beim 2:2 gegen den AC Mailand am 6. Dezember sogar ein Tor. Pilsen hatte sich den dritten Platz in der Gruppe H gesichert und damit zumindest den Verbleib in der Europa League. Dort treffen die Tschechen am 16. und 23. Februar auf Schalke.

Im Prolog zur aktuellen Tour de Ski hat der tschechische Skilangläufer Lukáš Bauer am Donnerstag in Oberhof den 27. Platz belegt. Es gewann der norwegische Favorit Petter Northug, der sich auf der 3,75 Kilometer langen Strecke mit sieben Zehntel Vorsprung auf den zweifachen Toursieger Dario Cologna aus der Schweiz durchsetzte. Bauer, der gut 20 Sekunden Rückstand auf den Sieger hatte, rechnet sich größere Chancen aus auf den vier langen Strecken der Tour, die über neun Etappen geht. Sollte er da Northug und Cologna in Schach halten können, ist auch der 34-jährige Bauer nicht chancenlos. Bauer gewann die Tour bereits 2008 und 2010 und würde bei einem erneuten Gesamtsieg als erster Läufer den Hattrick perfekt zu machen.

Beim populären Spengler Cup hat die tschechische Eishockeymannschaft des HC Vítkovice Steel am Donnerstag das Halbfinale erreicht. Den Sprung unter die besten Vier des Traditionsturniers in Davos schafften die Nordmähren durch einen überzeugenden 5:1-Sieg über den Schweizer Erstligisten Kloten Flyers. In der Begegnung mit dem Zweiten der Gruppe Torriani verstanden es die Schützlinge von Trainer Mojmír Trličík, sich schnell vom platonischen Druck des Gegners zu befreien und den Fünften der Nationalliga A mit Kontern ein ums andere Mal in Verlegenheit zu bringen. Beim Stand von 5:0 für Vítkovice machte ein Fernschuss von Du Bois erst 82 Sekunden vor der Schlusssirene den verdienten Shut-out von Goalie Roman Málek zunichte. Am Freitag trifft Vítkovice im ersten Halbfinalspiel um 15 Uhr auf Gastgeber HC Davos, gegen den die Blau-Weißen in der Gruppenphase nur knapp mit 1:2 verloren haben.

Der Spengler Cup ist das traditionsreichste Eishockeyturnier der Welt. In diesen Tagen wird es bereits zum 85. Male im Alpen-Luftkurort Davos ausgetragen.