Nach der ersten Runde der Direktwahl um das tschechische Präsidentenamt
haben sich Miloš Zeman und Karel Schwarzenberg durchgesetzt. Dem
vorläufigen Wahlergebnis zufolge erhielt der ehemalige Premier und
Ex-Sozialdemokratenchef Zeman mit 24,2 Prozent den höchsten Stimmenanteil
der Wähler. Außenminister Schwarzenberg kam auf 23,4 Prozent der Stimmen
und zieht damit als Zweitplazierter in die Stichwahl ein. Die Stichwahl
zwischen Zeman und Schwarzenberg findet am 25. und 26. Januar statt.
Die erste Direktwahl des tschechischen Staatsoberhauptes hatte eine
Wahlbeteiligung von über 61 Prozent. Diese relativ hohe Beteiligung
führen Analysten unter anderem darauf zurück, dass die Bevölkerung unter
neun Kandidaten wählen konnte, die aufgrund ihrer unterschiedlichen
Prioritäten ein breites Publikum ansprachen. Von den sieben Kandidaten,
die den Sprung in die zweite Runde verpasst haben, bekamen Jan Fischer und
Jiří Dienstbier die meisten Stimmen. Ihr Stimmenanteil lag mit 16,4
beziehungsweise 16,1 Prozent aber letztlich deutlich hinter den beiden
Top-Kandidaten. Die anderen fünf Kandidaten landeten abgeschlagen auf den
weiteren Plätzen, ihre Stimmenzahl lag jeweils im einstelligen
Prozentbereich. Nach dem vorläufigen Ergebnis der ersten Wahlrunde belegen
sie die Plätze fünf bis neun in dieser Reihenfolge: Vladimír Franz,
Zuzana Roithová, Tat`ana Fischerová, Přemysl Sobotka und Jana
Bobošíková.
Ersten detaillierten Auswertungen zufolge war Zeman in allen Wahlkreisen
auf den Rängen eins und zwei platziert. Den Spitzenrang hat ihm
Schwarzenberg allerdings in Prag, Mittelböhmen, Südböhmen, den Kreisen
Hradec Králové, Liberec und Pilsen sowie bei den Tschechen, die im
Ausland wählten, abgelaufen. Dafür kam Schwarzenberg in drei der 15
Wahlkreise nicht über den vierten Platz hinaus.