Im Rahmen der Neujahrs-Amnestie von Staatspräsident Václav Klaus sind
auch einige Strafgefangene freigekommen, auf die sich der Erlass nicht
bezogen hat. Den Richtern seien wegen des Zeitdrucks und unklarer
Rechtslage Fehler unterlaufen, berichtete die Tageszeitung Mladá fronta
Dnes in ihrer Ausgabe vom Dienstag. Es habe keine klare Auslegung der
Amnestie
gegeben, diese haben erst die Richter selbst vornehmen müssen, sagte der
Vorsitzende der tschechischen Richterunion, Tomáš Lichovník, gegenüber
dem Blatt. Allein im nordböhmischen Teplice / Teplitz seien mittlerweile
drei Fälle zu Unrecht Amnestierter bekannt geworden, hieß es.
Justizminister Pavel Blažek wies Zweifel an der Auslegung der Amnestie
zurück. Zu der Freilassung von Nicht-Berechtigten sei es vielmehr durch
Fehler einzelner Richter gekommen, sagte Blažek gegenüber der Mladá
fronta Dnes.