Am Freitag protestieren die tschechischen Ärzte gegen den schlechten
Zustand des Gesundheitswesens im Land. Entgegen des Aufrufs der
tschechischen Ärztekammer, am 1. März auch die ärztliche Arbeit
einzustellen, verlief die ambulante Behandlung am Vormittag weitestgehend
normal. In den Prager Polikliniken und Krankenhäusern konnten keine
Einschränkungen festgestellt werden. Es habe auch keine Plakate oder
andere Hinweise auf einen Streiktag gegeben, meldete die Nachrichtenagentur
ČTK.
Schon am Vortag hatte der stellvertretende Gesundheitsminister Ferdinand
Polák erklärt, dass der Streiktag der Ärzte die Patienten nicht
berühren werde. Der Präsident der Ärztekammer, Milan Kubek, bestätigte
am Freitag, dass die Protestaktion rein symbolisch sei. Mit ihrer Aktion
wollen die Mediziner jedoch auf die für ihre Arbeit schlechter gewordenen
Bedingungen durch die Gesundheitsreform hinweisen. Insbesondere werden die
geringeren finanziellen Kostenerstattungen durch die Krankenkassen
kritisiert. Das erschwere den Zugang zu medizinischen Leistungen, was sich
unter anderem in den längeren Wartezeiten für eine Operation ausdrücke,
so Kubek.