Die Fahnder der Antikorruptionspolizei in Tschechien würden zur
Optimierung ihrer Ermittlungen gern auf ein zentrales Konten-Register
zurückgreifen. Das erklärte der Chef der Spezialeinheit, Tomáš
Martinec, am Sonntag in einer Diskussionsrunde des Tschechischen Fernsehens
(ČT). Dieses Register würde den Polizisten die Arbeit erleichtern, indem
sie sofort die Übersicht darüber hätten, wer wie viele Konten führt und
bei welcher Bank. Gegenwärtig müsse man in dringenden Verdachtsfällen
bei jeder Bank gesondert den Antrag auf entsprechende Kontoinformationen
stellen. Das führe nachweislich zu Verzögerungen, sagte Martinec.
Im Zuge ihrer Ermittlungen habe seine Einheit im vergangenen Jahr Eigentum
im Wert von 2,7 Milliarden Kronen (knapp 110 Millionen Euro) beschlagnahmt,
Hierbei sei die neu überarbeitete Strafordnung eine große Hilfe, denn auf
ihrer Basis könnten seine Beamten Immobilien, Fahrzeuge und andere
Wertsachen von Straftätern konfiszieren, ergänzte Martinec.
In derselben TV-Sendung hat der Leiter des tschechischen Büros der
Antikorruptionsagentur Transparency International, David Ondráčka, den
Kampf gegen die Korruption als Bürgerkrieg bezeichnet. Seiner Meinung nach
dürfte eine solch wichtige Polizeiabteilung wie die Antikorruptionseinheit
keinen einzigen Mann entbehren und sollte mit der modernsten Technik
arbeiten. Die Technik sei angeblich jedoch nicht die Beste, so Ondráčka.