Der sozialdemokratische Kandidat für die Präsidentschaftswahlen im
Januar, Jiří Dienstbier, hat nicht seinen Platz in der Führung seiner
Partei verteidigen können. Dienstbier, der den Umfragen nach derzeit als
beliebtester tschechischer Politiker gilt, verfehlte den Posten eines
stellvertretenden Vorsitzenden bei der Wahl am Freitagabend um eine Stimme.
Der wiedergewählte sozialdemokratische Vorsitzende Bohuslav Sobotka sagte
am Rande des Parteitags in Ostrava / Ostrau, dies sei „seine persönliche
Niederlage“. Sobotka hatte sich für Dienstbier als einen seiner sechs
Stellvertreter stark gemacht. Als Vize-Vorsitzende wählten die Delegierten
beim Parteitag Michal Hašek (erster Stellvertreter), Zdeněk Škromach,
Lubomír Zaorálek, Milan Chovanec, Alena Gajdůšková und Martin Starec.
Dienstbier hatte bei der ersten Direktwahl zum Staatspräsidenten gut 16
Prozent der Stimmen erhalten und war Vierter geworden. Obwohl er damit die
Stichwahl um das höchste Staatsamt nicht erreichte, wurde dies allgemein
als Erfolg für den 43-jährigen Politiker gewertet.