Die Zahl von Wohnhäusern und Stadtvierteln, in denen fast ausschließlich
Arme leben, steigt in Tschechien besorgniserregend an. Das hat am Sonntag
Martin Šimáček, Leiter der Regierungsagentur für soziale Integration,
gegenüber der Presseagentur ČTK erklärt. Im Jahr 2006 wurde die Zahl von
Armenghettos republikweit auf etwa 330 geschätzt, im Jahr 2011 ging man
bereits von fast 400 aus. Und aktuell sei die Nummer noch höher, so
Šimáček, präzise Zahlen würden aber erst im kommenden Jahr vorliegen.
Ein Grund für die Zunahme der Ghettos sei die hohe Verschuldung, erklärte
der Behördenleiter. Viele Familien könnten sich dadurch eine normale
Wohnung nicht mehr leisten und seien gezwungen, in ein Wohnheim umzuziehen.