Premier Petr Nečas hat die Abberufung Daniel Hermans vom Posten des
Leiters des Instituts für das Studium totalitärer Regime (ÚSTR)
kritisiert. Der Premier sagte, es sei eine Entscheidung, die von
Sozialdemokraten (ČSSD) und Kommunisten (KSČM) gemeinsam getroffen wurde.
Es handle sich um einen Kampf um den Zugang zum Archiv der Dokumente des
kommunistischen Geheimdienstes StB mit dem Ziel, diese Akten „im Keller
einzuschließen“, so der Premier in einer Presserklärung.
Mit großem Bedenken beobachte er, wie sich ein Vierteljahrhundert nach
der Samtenen Revolution die vereinigte Linke aus Kommunisten und
Sozialdemokraten bemühe, der Öffentlichkeit zu diktieren, wie über die
Vergangenheit des Landes gesprochen werden dürfe. Der Parteichef der
ČSSD, Bohuslav Sobotka, erklärte, die Abberufung des ÚSTR-Leiters sei
eine Angelegenheit des Verwaltungsrats des Instituts, die ČSSD habe sich
daran nicht beteiligt.
Das Institut hat die Aufgabe, die Dokumente über die Epoche des
Kommunismus und der NS-Okkupation zu sammeln, zu analysieren und der
Öffentlichkeit zugänglich zu machen.