Die Tschechische Republik nutzt die von der Europäischen Union
angebotenen so genannten Strukturfonds relativ unzureichend. Die 27
EU-Länder haben seit 2007 nur gut 42 Prozent der in den Fonds
bereitstehenden 347 Milliarden Euro abgerufen. Tschechien liegt mit einem
Nutzungsquotienten von 29,9 Prozent weit unter dem EU-Durchschnitt. Dies
geht aus einem am Donnerstag von der EU-Kommission veröffentlichten
Zwischenbericht über die Arbeit des Regionalfonds, des Sozialfonds und des
Kohäsionsfonds hervor. Die Fonds hätten dennoch erheblich zur
Bewältigung der Wirtschaftskrise beigetragen.
Vor allem eher arme Staaten wie Bulgarien, Italien, Ungarn, Rumänien,
Malta, aber auch Tschechien und die Slowakei riefen besonders wenig Geld
ab: Rumänien war mit 14,7 Prozent das Schlusslicht. In dem Bericht heißt
es, nun blieben nur noch drei Jahre, um die restlichen 58 Prozent des
EU-Geldes abzurufen.
Mit Hilfe der Fonds seien seit 2007 rund 400.000 Arbeitsplätze in der EU
geschaffen worden, davon 15.430 in Tschechien. Außerdem hätten
beispielsweise 1,9 Millionen Menschen Zugang zu Breitbandverbindungen
bekommen und 2,6 Millionen zu Leitungswasser. Rund 53 000 Neugründungen
von Unternehmen seien gefördert worden.