Premier Petr Nečas kritisiert, wie sich Staatspräsident Miloš Zeman in
Wien über die Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg
geäußert hat. Zeman hatte gesagt, angesichts der Tatsache, dass 90
Prozent der Deutschen in der Tschechoslowakei durch die Wahl von Konrad
Henlein Hochverrat begangen hätten, sei die Vertreibung eine weitaus
geringere Bestrafung gewesen, als zum Beispiel die Todesstrafe. Premier
Nečas forderte Zeman am Mittwoch auf, seinen Ton zu mäßigen. Man
schreibe schließlich das Jahr 2013 und sei Mitglied der Europäischen
Union.
Am Mittwoch äußerte sich Zeman bei einem Gespräch mit der Präsidentin
des österreichischen Nationalrats, Barbara Prammer, erneut zur
Vertreibung. Dabei betonte der tschechische Präsident, er bedauere die
Exzesse der Vertreibung. Zeman befand aber, mit diesem Thema sollten sich
Historiker befassen. Für Politiker sei es wichtiger, in die Zukunft zu
schauen. Die Vergangenheit lasse sich nicht mehr ändern, sagte er laut
Agenturberichten.